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sinnesgleich

Posted on 9.8.2020

„Ich schreie jetzt nur noch. Hörst du mich?“ - @literarischediverse Wir sollen uns nehmen und sein was wir wollen, aber niemals zu viel davon. Wir erhalten für den gleichen Job weniger Lohn als unsere männlichen Kollegen. Das Blut, das wir während der Periode verlieren, wird in Werbespots für Hygieneartikel als blaue Flüssigkeit dargestellt. Männliches Begehren ist eine vermeintlich unkontrollierbare Naturgewalt. Weibliches Begehren gibt es nicht. Wir werden übersexualisiert. Werbeanzeigen bilden spärlich bekleidete Frauen ab, ein Körperteil genügt um klar zu machen worum es geht: sex sells. Doch „wer angeschaut wird, darf nicht automatisch sprechen". Bist du wütend nachdem du all das gelesen hast? Ja? Gut! Denn genau das solltest du auch sein. Margarete Stokowskis "Untenrum Frei" empört, macht betroffen und zeigt wo noch dringend was zu verändern ist. Das erschreckende und realistische Abbild der Gesellschaft das dem Leser hier vor Augen geführt wird macht einmal mehr deutlich, dass sie noch immer von Ungleichheit, Sexismus und Tabus geprägt ist. Geschickt verbindet die Autorin dabei persönliche Erfahrungen aus ihrem Leben mit dem großen Ganzen. Der Schreibstil ist ungezwungen, tabulos und trotz allem ernst. Frauen wie Margarete Stokowski lassen mich mutiger werden, sie stärken mir in Situationen in denen mir Unrecht widerfährt den Rücken und lassen mich nicht länger still sein. Sie helfen mir meine Ansichten besser zu artikulieren. Ich lerne noch immer was Feminismus für mich bedeutet. "Untenrum Frei" hat mir geholfen den Begriff für mich deutlicher zu definieren und hat mir gezeigt, dass ich mit meiner Wut nicht alleine bin. Ich wünsche mir das dieses Buch Pflichtlektüre wird. Es ist bereichernd und, um es mit den Worten der @zeit zu sagen, eine grandiose Poesie des "Fuck you" an das Patriarchat! Also nun meine Aufforderung an euch: kauft und lest es!🙏🏻 „Wir werden Forderungen stellen, die wir zuvor nie gewagt hätten zu stellen, und wir werden dabei nicht "bitte" sagen, denn man sagt gar nicht "bitte" bei Revolutionen.“

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