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Gabriele

Posted on 7.8.2020

Zehn harte Tage Wie kann es soweit kommen, dass eine 13jährige ihre Eltern anklagt und durch einen Gerichtsbeschluss erreichen will, nie mehr Organe für die Schwester spenden zu müssen? Anna hat das Gefühl, nur als Ersatzteillager für ihre drei Jahre ältere, leukämiekranke Schwester gezeugt worden zu sein. Jodi Picoult hat aus diesem Stoff einen nachdenkenswerten Roman geschaffen. Zehn Tage lang begleitet sie die fünfköpfige Familie und gibt dem Leser Einblick in unterschiedlichen Befindlichkeiten. Indem sie in sechs verschiedene Erzähler (Anna, Mutter Sara, Vater Brian, Bruder Jesse, Rechtsanwalt Campbell und Verfahrenspflegerin Julia) schlüpft, gelingt ihr ein umfassendes Bild der wirklich nicht einfachen Situation. Hier stehen sich unterschiedliche Einstellungen, Hoffnungen und Wünsche gegenüber. Mir als Leserin war es nicht möglich, mich auf eine Seite zu schlagen. Ich war nur froh, niemals in so einer verzwickten Lage gewesen zu sein. Das Einzige, was mich an diesem Roman störte, war die Einfügung einer alten Liebesgeschichte zwischen Campbell und Julia. Die war in meinen Augen überflüssig und hat nur dazu gedient, dem Buch noch ein paar Seiten hinzuzufügen. Dabei war das Thema an sich so brisant, dass es mich als Leserin zur Genüge aufgewühlt hat. Fazit: lesenwert.

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