Profilbild von Harakiri

Harakiri

Posted on 14.7.2020

Als Mark, Todd und Zola merken, dass sie mit ihrem Jurastudium und den Studiengebühren betrogen wurden, wollen sie sich an der Gesellschaft rächen. Als Anwälte ohne Zulassung grasen sie Gerichte ab und schaffen sich einen Grundstock. Doch das ganz große Geld wartet woanders… Nun ja, eine Meisterleistung fand ich das Buch jetzt nicht, aber doch ganz lesenswert, wenn es auch seine Längen hatte und ich erst nach dem 1. Viertel so richtig reinkam. Anfangs war noch viel Theorie, erst als die Freunde mit ihrer Arbeit bei Gericht beginnen, musste ich so manches Mal schmunzeln, da stieg dann auch die Spannung. Sehr realistisch fand ich dann auch, dass man ihnen so schnell auf die Fährte kam. Denn alles andere wäre unglaubwürdig gewesen. So sind unsere Partner also immer unter Druck und müssen sich neue Kniffe einfallen lassen. Dabei greift Grisham sein altbewährtes Thema, das amerikanische Rechtssystem, das den jungen Nichtanwälten jede Menge Platz für ihre Kniffe lässt, auf. Allerdings ist von seinem meisterhaften Erzähltalent hier eher weniger zu merken, irgendwie springt er von Handlung zu Handlung und mir fehlte etwas der Rote Faden und der Kampf gegen scheinbar übermächtige Gegner, der erst aussichtslos erscheint, dann aber doch noch gewonnen wird. Als Zweitstory läuft nebenher die Geschichte von Zolas Familie, die in den Senegal abgeschoben werden soll. Anfangs dachte ich noch, die braucht doch keiner, diente sie dann aber als Sprungbrett für den zweiten Teil und wirkte teilweise sehr beklemmend. Fazit: Fand ich die früheren Romane von Grisham noch einsame Spitze, haben er und ich uns jetzt wohl etwas auseinander gelebt.

zurück nach oben