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nonostar

Posted on 25.6.2020

Den Inhalt von Frankenstein kennt vermeintlich jeder, ein junger Wissenschaftler erschafft ein furchtbares Monster, zusammengesetzt aus Leichenteilen ist es eine Abscheulichkeit. 'Frankenstein' wird zu einer DER Horrorgeschichten schlechthin. Aber eigentlich wird das dem Buch hier nicht wirklich gerecht, denn - v.a. aus heutiger Sicht - bleibt der Gruselfaktor eher gering. Dafür werden allerdings einige moralische und philosphische Fragen angesprochen, die zum Nachdenken anregen können. Wie weit darf die Wissenschaft gehen und v.a. welche Verantwortung trägt der Schöpfer gegenüber seiner Kreatur? Vom Schreibstil her war es erstaunlich leicht zu lesen, was mich jedoch enorm gestört hat - und schließlich auch zu den Sternenabzügen geführt hat - waren die zahlreichen logischen 'Fehler' und unrealistischen Handlunsgstränge. Natürlich könnte man jetzt argumentieren, dass es sich hier sowieso von grundauf um ein unrealistisches Szenario handelt, schließlich wird hier eine menschenähnliche Kreatur aus Leichenteilen erschaffen. Allerdings ist es in einen realen und logischen Schauplatz eingefügt, da hätte ich mir etwas mehr logisch durchdachte Struktur gewünscht. Auch der Protagonist Viktor Frankenstein ist ein furchtbarer Charakter, der mir allzu oft an Nervenfieber erkrankte und überhaupt keinen Bezug zur Realität hat. Das kann gut funktionieren, hier tat es das meiner Meinung nach jedoch nicht. Fazit: Ein interessanter Roman, der viele wichtige Themen und Fragen anspricht, mir im Endeffekt aber zu unrealistisch und gezwungen dramatisch war.

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