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stephanienicol

Posted on 1.6.2020

Nachdem mir Band 1 schon unheimlich gefallen hat und ich jede Göttergeschichte verschlingen muss, musste ich natürlich auch „Götterfunke – Hasse mich nicht“ unbedingt lesen. Doch ich kann den Begeisterungsstürmen der anderen leider nicht folgen, denn was mich in Teil 1 schon etwas störte, nervte mich hier in Teil 2 total und ließ das Buch für mich einfach nur zu einem netten Zeitvertreib für Zwischendurch werden. Ich habe das Buch dennoch richtig schnell durchgelesen, denn auch wenn mich die Geschichte nicht mehr so begeistern konnte, Marahs Schreibstil ist ein Traum. Sie schreibt so herrlich locker und einnehmend, dass die Seiten nur so dahinfliegen, auch wenn die Spannung in diesem Teil etwas zu kurz kommt. Die Geschichte selbst ist eigentlich schön, natürlich steht die Liebesgeschichte und Prometheus‘ Spiel um seine Sterblichkeit im Vordergrund. Das gesehen finde ich auch nicht schlimm, ich habe nur massive Probleme mit der Prota Jess, aber dazu nachher mehr. Ich habe mich riesig gefreut, wieder in diese Welt eintauchen zu können und all meine Lieblinge aus Band 1 waren auch wieder da: Halloooo Apoll. Denn natürlich bleibt Jess nicht davor verschont, dass die Götter plötzlich in Monterey leben und ihr das Leben an ihrer Schule schwer machen. Und dann taucht noch ein weiterer mysteriöser Mitschüler auf…gut, seine Rolle war für mich schnell durchschaut, da es sehr offensichtlich ist, was er plant, aber ich habe es dennoch genossen. Denn das ist es, was ich an der Geschichte auch so mag, das Zusammenspiel der einzelnen Charaktere, die mich zum Lachen, Verzweifeln, Toben oder eben Augen verdrehen bringen. Auch dass die Geschichte voll von Klischees und ohne großen Überraschungen ist, macht mir nichts aus, denn unterhalten hat sie mich. Allerdings habe ich ein riesiges Problem mit Jess. Ihre Blauäugigkeit nervte mich in Band 1 bereits, aber leider hat sich ihr Selbstbewusstsein in Band 2 eher unter den Meeresspiegel gegraben. Ich war richtig genervt, wie sehr man sich doch für einen Mann zum Deppen machen kann obwohl man ihn ja angeblich hasst. Das war mir alles zu viel des Guten, dieses ewige Hin und Her, da helfen auch die unwiderstehlichen Götter nicht, denn was ein Mann in Jess sieht, verstehe ich nicht. Einerseits kämpft sie sich mit ihrer kleinen Schwester durch‘s Leben, ist tough und selbstbewusst, aber sobald irgendwo ein Gott auftaucht wird sie zum liebestollen Kleinkind, das trotzig mit den Füßen aufstampft und alle Überzeugungen über Bord wirft. Dabei hat sie so eine tolle Familie und geniale Freunde. Ich hoffe ja, dass sie in Band 3 endlich überzeugen kann. Denn lesen werde ich Band 3 garantiert. Die „Nebengeschichte“ um Zeus und Agrios fand ich nämlich genial und davon hätte ich durchaus mehr vertragen. Alles sehr interessant, auch wenn teilweise vorhersehbar, aber dennoch war das Ende wieder einfach nur wow und dramatisch. Das hasse ich ja auch, wenn das Buch so dahinplätschert, am Ende wird nochmal einer rausgehauen und man verzweifelt fast, weil man doch wieder auf die Fortsetzung warten muss. „Götterfunke – Hasse mich nicht“ hat für mich im Vergleich zu Band 1 etwas nachgelassen. Das Augenmerk liegt vermehrt auf der Liebesgeschichte und dem Kindergartengehabe um Jess, wodurch die Geschichte der Götter etwas vernachlässigt wird. Meine Abneigung gegen Jess ist in diesem Teil deutlich gewachsen. Dafür hat mich die Geschichte der Götter umso mehr begeistert, auch wenn sie teilweise etwas vorhersehbar ist. Im Großen und Ganzen hat mir das Buch nette Lesestunden beschert, konnte mich aber nicht begeistern

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