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Lara

Posted on 31.5.2020

Ich muss sagen, dass das Buch meine Erwartungen erfüllt hat. Die Welt des Polo-Sportes, in die das Buch einen hineinzieht, bietet eine sehr interessante Grundlage und ist mal etwas ganz anderes, als das schlichte Kennenlernen der Protagonisten in der Großstadt oder irgendeinem Firmenimperium. Selbst wenn man vorab keinerlei Ahnung von diesem Sport hat, so wird man sehr gut an das Thema herangeführt und versteht, um was es geht. Wer sich durch den sportlichen Aspekt eventuell abgeschreckt fühlen sollte, braucht sich allerdings keine Sorgen zu machen, es passiert auf den Seiten weit mehr als nur Polo und Events. Die beiden Hauptprotagonisten haben mir sehr gut gefallen. Georgia, die sich zuhause für ihren Job als Tierärztin und die Arbeit auf der Farm ihrer Familie aufopfert, war mir sehr sympathisch. Sie versucht alles zu tun was in ihrer Macht steht, um ihr Zuhause zu erhalten und auf Vordermann zu bringen. Es braucht einige Überredungskunst ihres besten Freundes Billy, damit sie einwilligt, mit ihm nach Wellington zu fahren. Natürlich ahnt sie nicht, was sie dort erwartet und welche Möglichkeiten es ihr für ihre Zukunft eröffnet. Ich habe ihren Ehrgeiz und ihr Engagement sehr bewundert und in ihr eine sehr toughe Frau gesehen, in deren Inneren ein starkes Feuer lodert. Das entsprechende Pendant zu ihr liefert der gutaussehende Alejandro Del Campo, der älteste Sprössling ebenjener Familie. Polo ist sein Leben und seine Passion, woran keinerlei Zweifel aufkommen. Er ist meiner Ansicht nach ein richtiges Alphatier, er weiss zu leiten und zu führen und strahlt eine große Autorität aus. Und wenn es darauf ankommt ist mit ihm mitunter nicht gut Kirschen essen. Auf der anderen Seite hat er auch eine weiche einfühlsame Seite. Als alleinerziehender Vater einer pubertierenden Tochter hat er auch hier einige Verantwortung und versucht, diese souverän zu meistern. Eine harte Schale mit einem weichen Kern wäre für ihn die passende Beschreibung. Als er Georgia kennenlernt beginnt auch für ihn ein Abenteuer, mit dem er wohl eher nicht gerechnet hätte. Der Schreibstil des Autors hat mir sehr gefallen. Das Buch ließ sich flüssig lesen und ich hatte nicht wirklich das Bedürfnism es aus der Hand zu legen. Im Verlauf wechseln die jeweiligen Perspektiven und man liest entweder aus der Sicht von Alejandro oder aus Georgia's. Ich persönlich mag das sehr gerne, da es Abwechslung schafft und man die Möglichkeit hat, einen tieferen Einblick in die beiden unterschiedlichen Persönlichkeiten zu erhalten. Ich habe während des Lesens oft schmunzeln müssen, gerade auch weil Georgia's Art einen gewissen Pep in die ganze Geschichte bringt. Und ich habe auch oft mitgefiebert, wenn es endlich wieder zu einer 4-Augen-Situation der beiden Protagonisten kam und es war immer wieder spannend: klappt es denn jetzt endlich oder welcher Störfaktor reisst das Ruder diesmal rum? Das Geschehen zum Ende hin hat mir persönlich etwas die Sprache verschlagen, weil ich komplett geplättet war in welche Richtung sich das Ganze dann entwickelte. Ich habe in dem Moment sehr mit Georgia mitgefühlt und gehofft, dass auf Schatten auch wieder Licht folgt. Aber was das betrifft werde ich jetzt natürlich nicht ins Detail gehen.

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