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Jaylinn

Posted on 27.5.2020

Allgemeines: Endling – Die Suche beginnt ist als Auftaktband einer mehrteilig angelegten Reihe im Februar 2020 bei dtv, in der Reihe Hanser, erschienen. Das Hardcover hat 384 Seiten und wird vom Verlag ab einem Lesealter von 11 Jahren empfohlen. Nach so kurzer Zeit ist das Buch bereits in der zweiten Auflage. Autorin Katherine Applegate lebt in San Francisco. Der zweite Teil der Reihe, Endling – Weggefährten und Freunde, erscheint am 24.07.2020 im selbigen Verlag. Inhalt: „Ein Dalkin, ein Wobbyk und ein Mädchen: Freunde und Gefährten Byx ist die Jüngste im Dalkin-Rudel, und wie alle Dalkins besitzt sie eine besondere Gabe: Sie kann Lüge von Wahrheit unterscheiden. Doch in Nedarra werden die Dalkins gejagt. Den Menschen, die sich hier zur Herrschaft aufgeschwungen haben, sind die hundeähnlichen Wesen ein Dorn im Auge. Als Byx eines Tages von einem Streifzug zu ihrem Rudel zurückkehrt, geschieht das Furchtbare: Sie findet all ihre Lieben tot vor, ermordet von den Schergen des Machthabers Murdano. Ist sie nun ganz allein, die Letzte ihrer Art, der Endling? Oder gibt es doch noch, wie alte Mythen weissagen, andere Dalkins hoch im Norden des Landes? Byx macht sich auf die Suche. Es wird die unvergleichliche Reise durch ein Land voller Schönheit, aber auch Angst, wo Riesenkatzen leben, gewaltige Wasserwesen und Käfer, gigantische Vögel und Wobbyks. Und bald hat sie Gefährten an ihrer Seite. Freunde fürs Leben.“ (Quelle: dtv Verlag) Meine Meinung: Was wäre, wenn du, ein Kind bzw. eine Jugendliche, die letzte deiner Art wärst? Tatsächlich und unausweichlich? Der Endling, derjenige, der ertragen muss, dass niemand anders mehr übrig ist? Vermutlich können wir uns das als Angehörige einer so weit verbreiteten Spezies nicht vorstellen. Protagonistin Byx gehörte auch einmal zu einer Spezies, der Unzählige angehörten. Aber nun ergeht es ihr in diesem Reihenauftakt genau so, wie eben beschrieben. Das bedeutet, dass sie das letzte lebende Exemplar einer sprechenden und intelligenten Lebensform ist. Sie ist ein Dalkin – ein überaus sympathischer noch dazu. In Endling könnt ihr sie auf ihrer Suche nach Überlenden ihrer Spezies begleiten. Byx möchte sich einfach nicht damit abfinden, der Endling zu sein. Sie möchte den Gerüchten Glauben schenken, dass es irgendwo noch Dalkins gibt. Zu Beginn der Handlung verliert Byx ihre Familie. Im Laufe der weiteren Handlung gewinnt sie jedoch auch eine weitere Familie dazu. Sie besteht aus denjenigen, auf die Byx während ihrer Abenteuer trifft. Eins verbindet sie alle: eine Freundschaft, die sie nach und nach zu einer Familie macht. Natürlich nicht aus allen Charakteren, die Byx auf ihrer Suche trifft. Auch in einem Kinder- und Jugendbuch kann nicht jeder ein Freund sein. Mit dieser Thematik geht die Autorin sehr differenziert um. Man kann mit fortschreitender Handlung beinahe miterleben, was es bedeutet, jemanden zu haben, der für einen da ist und an einen glaubt. Byx hat eine besondere Begabung, sie erkennt, wenn jemand lügt. Nichtsdestotrotz bedeutet diese Fähigkeit nicht, von Anfang an in Freund und Feind unterscheiden zu können. Mit dem Thema der Ehrlichkeit geht Applegate verantwortungsvoll um und zeigt verschiedene Facetten der Auslegung dieses Themas auf. Neben dem Hauptstrang der Geschichte erfahren wir als Leser viele Details über die Welt Nedarra. Dort haben einst sechs große Arten (und viele andere, kleinere Arten) gelebt. Wie ihr richtig vermutet, ist das jetzt allerdings anders. Ich bin wirklich gespannt, wie die Geschichte um den großen Tyrannen weitergehen wird, von der man ab und zu lesen konnte. Der Kinder- und Jugendroman thematisiert auf spannende und geschickte Art und Weise viele weitere Themen, die momentan von größter Relevanz sind. Das Artensterben spielt auf so vielen Ebenen eine Rolle. Viele Faktoren sind dafür verantwortlich, aber ein großer davon ist das Verhalten der anderen Arten, in unserem Fall das der Menschen. In der von Katherina Applegate geschaffenen Welt gibt es einige überlegene Arten, die die Fäden der Ereignisse in den Händen halten. Diese haben teilweise systematisch daran gearbeitet, andere Arten auszulöschen. Das entwickelte Szenario ist auch auf Themen wie Rassismus zu übertragen und liefert viele Anknüpfungspunkte für über das Buch hinausgehende Gespräche in diesen Themenfeldern. Fazit: Endling ist ein spannendes Abenteuer über die omnipräsente Thematik des Artensterbens . Zum Selbstlesen würde ich es ab ungefähr 11-12 Jahren empfehlen. Auch als Erwachsene konnte ich die Geschichte sehr genießen.

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