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Josie

Posted on 8.5.2020

Das Buch sollte nur von jenen gelesen werden, denen die Vorgängerbände der Psy Changeling Serie bekannt sind. Silver Mercant, die kompetente Assistentin von Kaleb Krychek, ist eine Mediale, tief in Silentium. Ihre Gefühle hat sie sich freiwillig womöglich noch effizienter abtrainiert, als manch andere. Dazu hat sie einen lebensnotwendigen Grund, wie sich später herausstellt. Sie ist eine wichtige Verhandlungspartnerin beim Zustandekommen des Dreigruppenbündnisses, ein Agreement zwischen Menschen, Medialen und Gestaltwandlern. Da es wiederholt zu Attentaten kommt, leitet sie das Krisennetz für Notfallhilfe. Ihre eiskalte Maske bröckelt, als sich Valentin, ein Bärenwandler und Anführer des mächtigsten Bärenclans in Moskau, um sie bemüht und sie als Gefährtin auserwählt. Sie wehrt ihn ab, doch dann passiert ein Giftanschlag auf sie selbst, bei dem er ihr in letzter Minute das Leben rettet. Sie braucht Schutz und den findet sie vorübergehend im Bärenrudel. Der Anschlag auf sie wurde von einer Gruppe Rebellen durchgeführt, die gegen das Dreigruppenbündnis sind. In der Bärenhöhle (sie hausen wirklich in Höhlen, die allerdings modernst ausgestattet sind) kommt sie Valentin näher und die beiden werden ein Paar, zumindest vorübergehend. Silver gestattet sich für kurze Zeit Gefühle, ehe sie sich (aus dem gewichtigen Grund, den ich hier nicht verraten möchte), erneut für Silentium entscheidet. Zusätzlich ist sie schwer damit beschäftigt, als Leiterin des Krisennetzes sie Welt zu retten. Können Valentin und sie doch noch ein Paar werden? Leider konnte mich die Geschichte um Silver und den Bären nicht wirklich fesseln. Eine Mediale und ein Bär hätte zwar durchaus Potential gehabt, aber vieles blieb für mich auf der Strecke. So entwickelt sich die körperliche Beziehung zwischen beiden zu rasch, die Erotikszenen arten in wilde Leidenschaft aus, und Silver macht gleich begeistert mit, obwohl sie als Mediale doch eher zurückhaltend ist. Auch die Formulierungen sind teilweise unglücklich und ließen wenig Prickeln in mir aufkommen. »Du hast mir so gefehlt, komm gib dich mir hin!« Kein Mensch redet heutzutage so geschwollen. Viele langatmige Passagen mit zahlreichen neuen Figuren waren mühsam zu lesen, ohne dass die Handlung vorangetrieben wurde. Ich vermisste die spritzigen Dialoge, sowohl zwischen den Protagonisten, als auch zwischen den altbekannten Personen, die teilweise erwähnt wurden oder einen kurzen Auftritt hatten, ohne Eindruck zu hinterlassen. Am interessantesten ist Ena, Silvers Großmutter, die offiziell tief in Silentium, also eiskalt ist, aber dennoch für ihre Familienangehörigen durchs Feuer geht. Mein Fazit: Für Fans der Reihe bestimmt ein Muss, mich hat dieser Band enttäuscht und ich hoffe sehr, dass der nächste Band, in dem der Mensch Bowen die Hauptrolle spielt, wieder mehr Spannung bietet.

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