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daffodil

Posted on 20.4.2020

Charlotte, junge, schwangere Witwe im Berlin der 20er Jahre. Dass ihr geliebter Mann Albert sie durch Selbstmord im Stich gelassen haben soll, will ihr nicht in den Kopf. Fast mittellos lebt sie in ihrer großen 6-Zimmer-Wohnung und weiß nicht weiter. Ihr Bruder Gustav, Kleinkrimineller und ständig in Auseinandersetzungen verwickelt, ist auch keine große Hilfe. Seine Idee ist es jedoch, unterzuvermieten und so kommen die unterschiedlichsten Charaktere ins Haus: Langer, schüchtern, Gelegenheitsarbeiter, der Charlotte anhimmelt; Claire, ältliche, aber robuste Bardame in einer Lesbenbar und Theo von Bergbaum mit einem großen Geheimnis. Während der Inflation reicht das Geld trotzdem nicht und Charlotte beginnt, zwei Jahre nach der Geburt ihrer Tochter Alice, an eine Arbeit als Fotografin zu denken. Fotografiert hat sie schon immer gern, ihr Mann -selbst Fotograf- hatte sie darin unterstützt. Die Banken verweigern jedoch einer Frau jeden Kredit .....Inzwischen hat sich auch Theo in sie verliebt. Er, ein fanatischer Kämpfer für den Kommunismus, hat jedoch seine Gründe, sich nicht in Charlottes Leben einmischen zu wollen. Er wird eifersüchtig beobachtet und gehasst von dem Langen, der weder mit Geschenken noch mit der liebevollen Betreuung von Alice bei Charlotte landen kann. Die Situation spitzt sich zu. Nicht zu vergessen die politische Lage, das Erstarken der NSDAP, die Versuche der Linken um Einigkeit im Kampf gegen die Judenhasser und die wirtschaftliche Misere. Charlotte aber kann allen Widrigkeiten zum Trotz einen Durchbruch erzielen, ihr Fotostudio wird ein großer Erfolg. Bis plötzlich.... Johanna Friedrich hat eine Liebesgeschichte mit Lokalcolorit und politischem Hintergrundwissen geschrieben, gut zu lesen und Einblicke in die "Goldenen 20-er" gebend.

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