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schokoflocke

Posted on 10.4.2020

" Wilkommen in der Minderheit " Hawaii - so wird ein heruntergekommendes, trostloses Stadtteil in Heilbronn gennant, wo die meisten Türken der Stadt wohnen. Hier war Kemal Arslan aufgewachsen und hier kommt er auch nach seiner gescheiterten Fussballkariere zurück. Zerplatzte Träume und Identitätskrise - mit 21 Jahren steht Kemel völlig ahnungslos da und weiß nicht was er mit seinem Leben anfangen soll. Nur eins weiß er mit Sicherheit - er will mehr als nur ein Türke sein der ( wie so viele andere ) einer Illusion eines Traumes nachjagt. Unabhängig von seiner Herkunft will Kemal sein eigenes Weg finden, etwas erreichen, ohne dabei die Wurzeln zu verleugnen. Cihan Acar ist ein wunderbares Roman gelungen, in dem er sehr treffend ein Bild von unseren geteilten Gesellschaft zeichnet. Dabei spielt der Autor geschickt mit den Klischees und Vorurteilen. Was ist typisch deutsch ? und was typisch türkisch ? (oder russisch...oder polnisch...oder...) Müssen wir Menschen unbedingt in eine Schublade stecken ? Sind unsere Wege durch unsere Herkunft vorbestimmt, oder liegen die Entscheidungen doch in unsere Hand ? Diese Geschichte bringt wirklich zum Nachdenken und kommt glaubwürdig und authentisch rüber, da das Thema (immer noch ) aktuell ist. Die Sprache ist modern und leicht zum lesen, oft humorvoll und mit kleinem "Augenzwinkern" , es macht einfach Spaß Kemal durch den Heilbronn zu folgen. Wertvolle Inhalte kann man nicht nur mit schweren Kost vermitteln, dem Autor ist das auch auf die leichtfüssige Art gelungen. Das macht dieses Debüt wirklich lesenswert und auf weiter Werke des Autors neugierig.

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