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Marie Charlotte

Posted on 2.4.2020

~Ein Liebesreigen, der anders endet als erwartet. Drei Frauen und ein Mann. Gespräche über Sex und Freundschaft, Kunst und Literatur, Politik und Liebe.~ Diese knappen, aber präzisen Sätze bilden den Klappentext zu dem Buch "Gespräche mit Freunden" von Sally Rooney, welches ich von buchhandlungboehnert kostenlos als Leseexemplar erhalten habe im letzten Jahr. Und auch, wenn mich solche Thematiken, die mit Liebesgeschichten oder sogar Erotik und dem Beginn und Fall der Beziehungen von Protagonisten eigentlich nicht sehr interessiert, hat mich dieses Buch hier sofort in den Bann gezogen. Frances ist jung und cool, nach außen hin kühl, aber nur scheinbar. Sie reflektiert und nimmt ihre ganze Umgebung messerscharf war. Sie ist begabt. Und in ihr brodelt es. Frances und Bobbi, die früher ein Liebespaar waren, treten nun gemeinsam bei Poetry Slams auf. Frances ist dabei die ruhigere, zurückhaltende Person, die die Texte schreibt und sich bei den Auftritten sehr auf Bobbi konzentriert. Bobbi dagegen liebt den großen Auftritt. Die beiden treffen direkt am Anfang auf das Ehepaar Melissa und Nick. Sie ist Fotografin, er Schauspieler und bei einem ersten Treffen zu viert äußert Bobbi Frances gegenüber, dass sie die Ehe der beiden als nicht glücklich einschätzt. Die vier treffen sich weiterhin viele Male zu Abendessen, Partys und Gesprächen und schnell kommt es dabei zu einer immer größeren Anziehung zwischen Frances und Nick. Eine Affäre, ein Augenblick und alles ändert sich. Was zieht es nach sich? Wann entstehen Gefühle und warum? Wie? Was tun? Wie und mit wem darüber sprechen? Lernt Frances sich besser kennen und lernt aus ihren Erfahrungen? * Wie oben schon erwäht, lasse ich normalerweise eher die Finger von Büchern dieser oder ähnlicher Art, doch dieses Buch hatte etwas. Etwas Anziehendes, was mich bis zur letzten Seite nicht mehr los lies. Frances ist wie ich 21 Jahre alt, auch ihre Eltern leben wie meine schon lange nicht mehr zusammen. Vielleicht konnte ich mich deshalb so gut in die Ich-Erzählerin hinein versetzen. Vielleicht. Dieses Buch hatte etwas unbeschreibliches, einen Sog, der mich nicht mehr los lies.

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