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Cindy

Posted on 29.3.2020

Zwischen den Seiten Um „Panthersommernächte“ bin ich herumgeschlichen, habe es misstrauisch beäugt, weil ich die Idee, dass sich ein wilder Panther unter Ninas Bett versteckt, selbst für einen Jugendroman mit fantastischem Einfluss, abwegig fand. „Panthersommernächte“ hat mich beim Lesen entspannt, in keiner Sekunde wurde ich innerlich aufgewühlt oder es wurde an meinen Nerven gezerrt. Mit meiner ersten Bettina Belitz Erfahrung, „Die Splitterherz Trilogie“, hat sie mich verschlungen und als nervliches Wrack wieder ausgespuckt. Elli (Splitterherz Trilogie) ist nämlich keine einfache Protagonistin, dagegen ist Nina Balsam gewesen. Der Fokus liegt in „Panthersommernächte“ auf Nina, Ich-Erzählerin, Klassensprecherin, Nachwuchstalent im Eiskunstlauf, Redakteurin der Schülerzeitung „Hallo, wach!“, deren Leben nicht erst mit dem Panther durcheinandergewirbelt wird. Es benötigt einen kleinen nicht böse gemeinten Ausrutscher in der Schülerzeitung, um Ninas Welt auf den Kopf zu stellen, der Panther läuft da nur nebenher. Auch wenn der Panther alles andere als normal ist, so behält „Panthersommernächte“ einen ruhigen unaufgeregten Ton bei. Außerdem fand ich es angenehm wie Nina mit ihrem Fehler umgegangen ist. Sie hat daraus kein langgezogenes, künstliches Drama veranstaltet, sondern so gehandelt wie es Menschen außerhalb von Büchern auch machen würden. Wie der Panther in die Kleinstadt Bornhausen gelangt ist, bleibt ein Rätsel. Anfänglich ist es, Ninas Reporterherz und der Wille sich zu beweisen, der sie jegliche Vorsicht vergessen lässt. Nina merkt, dass sie den Panther auf eine Weise fühlt, die sich nicht mit Worten beschreiben lässt. Eine dezente Fantasy vermischt sich mit der Handlung. Je mehr Zeit Nina mit dem Panther verbringt, umso wichtiger wird ihr das Tier. Eine Raubkatze, die nichts an Wildheit einbüßt, versetzt die Bornhausener in Schrecken, ganz klar, dass sich eine Jagdtruppe gründet. Während sie ihren Panther zu beschützen versucht, entwickelt Nina Ecken und Kanten, mit denen sie ihren liebenswerten, besorgten Eltern graue Haare beschert. Die Ecken und Kanten stehen ihr und machen Nina sympathisch. Nina mausert sich nicht nur zur Raubkatzen-Flüsterin, kleinen Rebellin, sie lernt, was es heißt, einen Freund an ihrer Seite zu haben. Dass sie diesen ausgerechnet in Lionel Schöter, dem Sohn des Schöter Wurstimperium Inhaber und leidenschaftlichen Jäger, findet, sorgt zusätzlich für Konfliktpotenzial. Lionel und Nina gelingt es einen Draht zu einander zu finden, auch wenn es hier nicht vordergründig um eine Liebesbeziehung geht, haben die beiden neben tiefgründigen Momenten, auch herzkribelnde Szenen miteinander. Fazit Ich war überrascht wie normal und alltäglich sich die „Panther unterm Bett“ Idee in „Panthersommernächte" einfügt und wie flüssig sich das alles lesen lässt. Nina und der Panther sind besonders und trotzdem bleibt sich jede Figur treu. Nina bleibt ein junges Mädchen mit Idealen und der Panther bleibt trotz allem ein wildes gefährliches Tier. Bettina Belitz hat mit „Panthersommernächte“ einen realitätsnahen Jugendroman mit einem kleinen Hauch Fantasy geschaffen, der sich so angenehm leicht liest, wie sich eine laue Sommernacht anfühlt. 5 Sterne

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