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schokoflocke

Posted on 23.3.2020

Die Sprache der Gefühle Und plötzlich sind alle Worte weg...für Simon Leyland ist das wie ein Todesurteil. Schon als Kind war er von Worten und Sprachen fasziniert "Alles, was für ihn jemanls gezählt hatte, waren Worte. Etwas existierte erst wirklich. wenn es bennant und besprochen wurde." Seine Leidenschaft hat Simon später zum Beruf gemacht. Als Übersetzer wusste er genau, wie wichtig die richtigen Worte sind, er hat ständig über deren Bedeutung nachgedacht, Sätze auseinander genommen, Worte waren sein Lebensinhalt "Er wollte hören, wie es klinge, hatte er gesagt und nicht nur den Klang der Wörte wollte er hören, sondern den Klang der Leute, den Klang ihres Lebens. " Ein Leben , in dem er seine Gedanken nicht ins Worte fassen kann, wollte Leyland nicht. Als er vom Schicksal eine zweite Chance bekommt und die Worte zurück kommen, will Simon seine eigen Stimme in der Welt finden. " Es war ein magischer Moment gewesen, in dem Leyland, ohne es ausdrücken zu können, gespürt hatte, dass etwas Neues begann, eine neue Melodie des Lebens." Es ist eine leise und ruhige Geschichte über Freundschaft, Großzügigkeit, Entscheidungen, die das Leben in eine andere Richtung lenken. Neben Simon gibt es viele Nebenfiguren mit sehr interessanten Lebensgeschichten. Worte, Sprachen und die Lieteratur bilden aber den Kern der Geschichte und verbinden auch die einzelne Personen. Ich hab ehrlich gesagt bei der Thematik etwas Leichtigkeit und sogar Poetik erwartet, aber die sprachlichen Debaten und "philosophieren" über Bedeutung von Wörten fand ich bisschen trocken, oft zu lang und detaliert, ermüdend. Auch die vielen Wiederholungen haben mir nicht so gut gefallen. Manche Erreignisse werden immer wieder angesprochen und in den Briefen an seine verstorbene Frau beschreibt Simon noch einmal das, was man gerade gelesen hat. Deswegen war das Lesen für mich nicht ganz so flüssig, ich musste öfftes das Buch weglegen und eine Pause machen. Bin aber dann gerne zu der Geschichte zurückgekehrt, weil ich es einfach schön fand. Es ist bestimmt kein Buch für zwischendurch, es fordert volle Aufmerksamkeit und auch Zeit, aber eben diese eigenwillige Dynamik der Erzählung mach das Buch auch so besonders. Diese anspruchsvolle Reise in die Welt der Literatur ist wirklich eine Empfehlung wert.

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