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Posted on 20.3.2020

Buchgestaltung Ich bin vernarrt in das Cover. Es sieht nicht nur toll aus, es passt auch zur Geschichte und die gesamte Aufmachung des Buches ist einfach spitze. Wenn man das Buch aufklappt sind auf der Vorderseite, wie auf der Rückseite Karten angebracht, die mit Liebe zum Detail einfach nur wunderschön aussehen. Vor jedem Kapitel findet man dasselbe Motiv wie im Zentrum des Covers. Das Buch wurde also wirklich sehr, sehr schön gestaltet! Meinung Magierdämmerung ist das erste Buch von Bernd Perplies, das ich lese und der Autor hat es geschafft mich schwer zu beeindrucken. Ein weiter Pluspunkt liegt darin, dass es sich hier um einen deutschen Autoren handelt. Es gibt viele gute Gründe, warum man Magierdämmerung gelesen haben sollte und warum, das Buch durchgehend viel sagende Kritiken bekommen hat, die es in den Himmel loben. Der Verlag selber ordnet es in das Genre High Fantasy, aber es finden sich unzählige Urbanfantasyelemente wieder und der Klappentext kann nur halb so gut darstellen wie viel Ideenreichtum sich in dieser Geschichte befindet. Das Buch beginnt mit einem ' für meinen Geschmack ' zu langem Prolog und kam mir etwas zäh vor, ja, ich hatte schon fast die Befürchtung, das sich dieses 'Problem' durch das ganze Buch ziehen könnte, lag damit aber falsch, denn sobald man einmal den Prolog hinter sich hat, erwartet einen eine spannende Geschichte, mit vielen abenteuerlichen Szenen, genialen Charakteren und vielen, neuen Ideen. Der Plot ist facettenreich, durchweg unterhaltsam, spannend und voller guter Wendungen, die das Buch zu etwas Besonderem machen. Es spielt in der viktorianischen Zeit, eine Zeit, die ich seit der Triologie rund um einen magischen Zirkel von Libba Bray sehr mochte. Bern Perplies versteht sich sehr gut darauf die Umgebung bzw. Zeit darzustellen und so zu beschreiben, dass man sich alles sehr lebhaft vorstellen kann. Sein Schreibstil hat mich an den von Phillip Pullmann erinnert und den von Wolfgang Hohlbein in seiner der Magier Reihe. Beides sehr talentierte Schriftsteller, genau wie Mr Perplies. Der Autor versteht sich wirklich gut darauf einen in seine Geschichte hineinzuziehen und zu bezaubern. Die Welt die Bernd Perplies geschaffen hat, eine Mischung aus der viktorianischen Zeit und dem Orden der Magier, die klamm heimlich agieren ist ihm gut gelungen. Auch die Arte und Weise, wie die Dinge erklärt werden hat mir gut gefallen. Magie als Verknüpfung von Fäden war mal etwas Neues. Die Charaktere, die uns neben dem Protagonisten Jonathan begegnen haben alle ihre kleinen Maroden und Eigenheiten und vor allem ein gewisser Jupiter Holmes sorgte an der einen und anderen Stelle für einen Lacher bei mir. Selbst Nebencharaktere, die nur einen kurzen Auftritt haben erscheinen keineswegs eindimensional, sondern wirken authentisch und scheinen eine Hintergrundgeschichte zu haben, die der Autor hier gekonnt erahnen lässt, ohne groß darauf einzugehen. Mit Jonathan konnte ich auch sehr gut sympathisieren. Er ist ein ehrgeiziger, ehrlicher junger Mann, der gewisse Werte vertritt und es verdient hat ein gutes Leben zu führen, das durch den Vorfall mit den Magiern ganz schön durcheinander gerät. Trotzdem versucht Jonathan die richtigen Entscheidungen zu treffen und auf der Seite zu stehen, die seiner Meinung nach die richtige ist. In dem Buch gibt es zwar keine direkte Schwarz-Weiß-Malerei, aber es grenzt sich doch sehr deutlich ab, wer hier 'gut' und wer hier 'böse' ist. Die ganze Handlung schaukelt sich auch zu dem Höhepunkt am Ende hinauf, das dann mit einem fiesen Cliffhänger aufwartet und den Leser mit vielen Fragen zurück lässt. Etwas hat mich dennoch gestört. Die langen Sätze, die den Prolog für mich zu zäh wirken ließen und die ausgiebig beschriebene Handlung tauchen in dieser Form häufiger in Nebenpassagen während der Kapitel wieder auf, wenn wir Charaktere begleiten, von denen man zu Beginn nicht weiß, was sie mit der Geschichte zu tun haben sollen. Das hat mich zeitweilig zu sehr abgelenkt und ich musste mich öfters fragen, wo der rote Faden lag. Fazit Gelungener Fantasyroman, mit spannendem Plot und sehr gut ausgearbeiteten Charakteren, die diese Geschichte zu etwas Besonderem machen. Lesenswert für alle, die die Nase von Romanen satt haben, die sich an Klischees und alten Sachverhalten bedienen. Hier kommen viele neue Ideen zum Zug und er ein oder andere Wortwitz wird viele zum schmunzeln bringen

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