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Posted on 20.3.2020

Buchgestaltung Die deutsche Aufmachung gefällt mir wirklich sehr gut und war auch der Grund, warum ich auf das Buch aufmerksam geworden bin. Das Motiv sieht mit den dunklen Farben sehr interessant aus und passt weitaus besser zum Inhalt als es das Original tut. Ich habe wirklich keine Ahnung, was man sich dabei gedacht hat. Wahrscheinlich soll das Miskaella sein, aber so wird sie auf keinen Fall im Buch beschrieben. Meinung Erdrückend. Für mich war fast alles am Buch erdrückend. Bereits nachdem ich mich in die Geschichte eingelesen hatte, merkte ich schnell, dass der Schreibstil so gar nicht mein Ding war. Meiner Meinung nach hat die Autorin eine sehr eigene Weise ihre Geschichte aufzubauen, bei mir hat dieser Stil aber nur zu unnötiger Verwirrung gesorgt. Man liest und liest und obwohl die Sätze sehr knapp sind und die Informationen reichlich, wurde ich einfach nicht das Gefühl los, so gar nichts wissen. Im Grunde beginnt die Geschichte aus der Sicht von ein paar Kindern, die am Meer unterwegs sind und dann gibt es die Überleitung zu der Legende über die Hexe, die andere Leute verflucht. Besonders der Beginn des Buches war sehr konfus aufgebaut, weil ich zunächst nicht wusste, wo genau der Fokus des Romans denn nun liegt. Man wurde als Leser gleich einem dutzend Charakteren vorgestellt, deren Familie noch gleich dazu und dann gab es immer wieder diese seltsamen Andeutungen, die einen voll auf den richtigen Weg schicken sollten, für mich aber nicht mehr waren als das: Andeutungen. Ich habe mich gefragt: Geht es hier um eine Familiengeschichte? Oder eher um den angeblichen Fluch? Liebe? Freundschaft? Die alte Hexe oder doch nur die Robben. Der Autorin hat es sichtlich Spaß gemacht ungestüm von einem zum anderen Thema zu springen, sodass ich mich gar nicht auf Einzelheiten konzentrieren konnte oder gar den roten Faden zu fassen bekam. Ehrlich gesagt, weiß ich selbst nachdem Lesen noch nicht so recht, worum es nun eigentlich ging. Würde man mich nach einer Zusammenfassung fragen, sähe die auf jeden Fall anders aus als der deutsche Klappentext, der in dieser Angelegenheit doch etwas irreführend ist. Der Roman trägt nämlich keine richtigen Fantasyelemente in sich, sondern erhält mehr einen Mythos auf sich, von dem man nicht weiß, ob er nun eher der Realität oder eben der Phantasie einiger Inselbewohner entspringt. Es handelt ich bei der Geschichte auch nicht wie angenommen um ein Jugendbuch, sondern ist eher ein Buch für Erwachsene Leser. Ich kann mir schwer vorstellen, dass Jugendliche viel Begeisterung für diese Art zäher Erzählung etwas übrig haben könnten. Die Handlung plätschert leider sehr, sehr lange vor sich her, ohne, das etwas geschieht. Es geht viel um den Alltag der Personen, deren Beziehungen untereinander und normalerweise kann ich mich für so etwas auch begeistern, aber hier fehlte mir einfach der Bezug zu den Figuren, der durch ihre Vielzahl ausblieb. Die Perspektive wechselt auch des Öfteren und wir folgen manchmal Miskaella, der angeblichen Hexe selbst. Dieser regelmäßige Wechsel hätte gut für Spannung sorgen können, wäre die Autorin nicht darauf festgefahren gewesen, es mehr auf Wiederholungen der bereits geschehenen Ereignisse anzulegen. Das war mir persönlich einfach zu viel. Dem Märchen, dass hier erzählt werden sollte fehlt es an Magie, Atmosphäre und auch Inhalt. Trostlos, öde, gar langweilig wurden hier Worte in gedehnte Phrasen verpackt und konnten mich nicht unterhalten. Es gab nur gegen Ende, wenige Momente, die ich interessant fand, wenn endlich einmal Gefahren drohten oder zumindest ein Aufschrei seitens der Charaktere durch die Reihen ging. Ich habe gehört, dass die Autorin vielerorts hochgelobt wird und auch schon einige Literaturpreise vorzeigen kann, aber SEEHERZEN war unbestreitbar ein Buch, dass schon auf eine spezielle Zielgruppe zugeschnitten sein muss, damit es gefällt. Fazit Kein Märchen für mich. Der gewöhnungsbedürftige, dröge Schreibstil und der Mangel an interessanten Details im Roman ließen mich schnell das Interesse verlieren. Die Charaktere sind schwer zugänglich und der rote Faden ist die meiste Zeit eher ein wirres Knäuel. So leid es mir tut, dieses Buch kann ich nicht empfehlen :(

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