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pagesofmarie

Posted on 20.3.2020

Wir hassen Menschen. Manchmal. Julius Fischer hasst Menschen. Die meisten Situationen, die er beschreibt, dürften uns allen bekannt sein - im Ruheabteil des Zuges, wenn das Gegenüber in aller Seelenruhe eine Karotte oder ein Mettbrötchen auspackt, zum Beispiel. Oder wenn man nach einem langen Tag genau rechtzeitig nach Hause kommt, um für die nächsten 2 Stunden den schiefen Trompetenübungen des Nachbarn beizuwohnen. Wir alle hassen diese Situationen, und wenn wir mal ehrlich sind, dann hassen wir in diesem Moment auch die Menschen, die sie verursachen. Mit diesem Buch aber fühlt man sich deshalb ein bisschen weniger allein und ein bisschen weniger misanthropisch und muss zwischendurch vielleicht sogar etwas schmunzeln. Denn an jeder Ecke lauert schwarzer Humor, den der Autor perfekt einstreut und authentisch rüberbringt. Ich hatte stellenweise das Gefühl, er hat Passagen direkt aus meinem Leben abgeschrieben, so gut kann man sich damit identifizieren. Vor allem alle Pendler dürften sich in dem ein oder anderen Kapitel wiederfinden.

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