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Posted on 17.3.2020

Buchgestaltung Mir gefällt die Aufmachung von Magellan um einiges besser, als das Original. Zwar wurde sich hier an dem englischen Motiv orientiert, aber die kleinen Details sind einfach hübscher anzusehen und passen auch inhaltlich super zum Roman. Der Titel spricht ja für sich selber und genau das, nämlich „Emmy & Oliver“ bekommt man in dieser süßen Geschichte auch geliefert :D Meinung Von Robin Benway kannte ich bereits ein Buch und das hat mir sehr gut gefallen. Wo April, May und June jedoch eine sehr niedliche und witzige Thematik hatte, ist Emmy & Oliver zu Beginn etwas ernster. Es ist nämlich so, dass Oliver als Kind vom eigenen Vater entführt wird und die Geschichte damit startet, dass er wieder in der Heimat auftaucht und alles auf den Kopf stellt. Zunächst klingt das gar nicht so unterhaltsam, aber das ist es. Die Autorin hat diese Thematik mit all ihren Konflikten sehr gut in eine realistische Handlung mit viel Herz und auch Humor eingebaut, sodass es zwar ab und an dramatisch-traurig wurde, aber eben auch nie gänzlich deprimierend. Für mich war das Buch eine Geschichte über das Erwachsenwerden, Liebe und Freundschaft. Wo wir gleich bei Freundschaft bleiben können. Sehr oft habe ich mich in meinen letzten gelesenen Büchern daran gestört, dass die Buchfiguren zu wenige echte Freundschaften pflegen und hier ist das definitiv anders. Emmy hat nämlich zwei ganz tolle Freunde, die auch viel in den Plot eingebunden wurden und sehr sympathische und herzliche Nebencharaktere waren. Teils kamen sie etwas zu kurz, allerdings erfährt man doch genug über sie und ihre Probleme und zusammen mit Oliver waren sie ein gutes Vierer-Gespann. Emmy an sich fand ich auch sehr nett. Sie wird von ihren Eltern gut behütet, weil diese Angst haben, dass ihr etwas zustößt und sie aus deren Leben reißt, weshalb sie sehr eingeschränkt ist. Für ihr Alter war ihr Verhalten sehr gut nachvollziehbar und mit der Zeit entwickelt Emmy auch eine gewisse Stärke, um sich besser durchsetzen zu können. Ich finde, die Autorin hat einen guten Job geleistet, denn Emmy ist nicht perfekt mit ihren Schwächen und Fehlern, schafft es aber dennoch zum Ende hin heranzuwachsen. Oliver war da schon ein etwas schwieriger Fall. Zunächst weiß man sehr wenig über ihn und erst als er sich Emmy nach und nach öffnet, erkennt man, was für ein warmherziger Mensch er ist und wie wundervoll die beiden doch zusammenpassen. Die Liebesgeschichte hat mir sowieso am besten am Buch gefallen. Sie war so echt, langsam, niedlich! Die Freundschaft der beiden lebt schnell wieder auf und sie haben so ihre witzigen Momente und Gemeinsamkeiten, die ich richtig schön beschrieben fand. Es gab auch viele tolle Gespräche, die Tiefgang in Story und Figuren gebracht haben. Ich bin auch der Meinung, dass die Autorin sehr gut die vielen Konflikte, die so eine „Entführung“ für alle Parteien mit sich bringt „abgehakt“ hat. Zwar gab es zwischendurch doch einige Schwachstellen und zähe Momente, aber letzten Endes wurde ich überzeugt. Natürlich ist das alles auch moralisch eine Herausforderung gewesen, aber ich fand es sehr gut, dass nichts schwarz oder weiß war, sondern eben authentisch. Ein bisschen gestört hat mich, dass im Buch sonst nicht viel passiert. Es ist eben das alltägliche Leben mit seinen Höhen und Tiefen, das hier erzählt wird und der Roman lebt extrem von seinen Buchcharakteren. Ich hätte mir an der ein oder anderen Stelle doch ein wenig mehr Originalität gewünscht – vielleicht eine coole Unternehmung, etwas Unerwartetes eben. Denn so unterhaltsam ich das Buch meistens auch fand, so absehbar bleibt es durchgehend auch. Sogar zum Schluss wird man nicht sonderlich überrascht, was nicht mal negativ sein muss, aber mir hat einfach so eine Priese „gewisses Extra“ gefehlt, was Emmy & Oliver von anderen Contemporary-Romanen unterscheidet. Das Ende ist in sich dafür aber ein zufriedenstellender Abschluss, der auch gar nicht kitschig daherkommt, sondern mit den offenen Gedanken hin die Vorstellung des Lesers beflügelt und in eine Zukunft abdriften lässt, die eben noch nicht in Stein gemeißelt ist. So etwas mag ich einfach viel mehr als Happy Ends, in denen alle glücklich sind und alles bekommen haben, was sie wollten. Fazit Emmy & Oliver ist eine warme und schöne Geschichte über das Erwachsenwerden, erste Liebe und wundervolle Freundschaft. Die Figuren haben ihren ganz eigenen Charme und die Autorin hat es geschafft ein unterhaltsames Buch mit einer Menge Witz und Herz zu schreiben. Besonders die Liebesgeschichte ist wirklich niedlich und lässt das Herz höher schlagen. Und auch, wenn das Buch selten überrascht, so regt es doch öfter Mal zum Nachdenken an. Contemporary-Fans sollten ihr Surfboard auspacken und einen Ritt auf der Emmy-Oliver-Welle wagen :P

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