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Posted on 17.3.2020

Sommernachtstraum wollte ich vor allem lesen, weil der Klappentext und die Anlehnung an Shakespeares „Sommernachtstraum“ mich neugierig gemacht haben. Das einzige Buch, welches ich von ihm gelesen habe ist „Romeo & Julia“, aber ich wollte schon eine Weile etwas anderes von ihm lesen und da Klassiker ja nicht immer ganz so leichte Lektüre sind, war ich total begeistert davon, dass die Autorin hier eine „Jugendbuch-Version“ geschrieben hat. Der Roman macht es einem nicht ganz leicht, sofort in die Geschichte hineinzufinden. Zu Beginn gibt es eine Art „Darsteller-Auflistung“, wie bei einem echten Theaterstück und allgemein wurde die Atmosphäre eines solchen auch perfekt inszeniert, allerdings bedeutet das auch, dass hier viele Figuren am Werk sind. Protagonisten, Nebenrollen, Statisten – das Buch involviert eine Vielzahl an Charakteren, die man nach und nach erst einmal zuzuordnen lernen muss. Eine Weile kämpft man schon ein wenig mit den Verbindungen und Beziehungen der einzelnen Personen. Das ist für mich nicht gleich ein Minuspunkt gewesen, aber das Buch war dadurch nicht ganz die leichte Lektüre, die ich mir erhofft hatte. Nach und nach gewöhnt man sich aber daran und der Schreibstil hilft dabei enorm, denn dieser ist sehr angenehm gewesen. In dem Buch geht es ganz schön chaotisch her und auch die Liebe spielt natürlich eine Rolle. Ich war so richtig in der Stimmung für dieses Buch und deshalb hat es mir dann letzten Endes auch genau das gegeben, was ich wollte. Die Autorin hat hier etwas Neues geschaffen, was mich wirklich begeistern und fesseln konnte. Im Roman gibt es auch Fußnoten, die es aussehen lassen, als wäre Shakespeare höchstpersönlich der Kommentator seines Stücks. Es war auf jeden Fall mal eine andere Leseerfahrung. Die Figuren in Sommernachtstraum waren alle sehr facettenreich und hatten jeder ihre eigene Story. Es gab ganz viele alltägliche Probleme, aber auch einige Konflikte, die tiefer gingen, als es den Anschein hatte. Bei all den vielen Persönlichkeiten ein so gutes Gleichgewicht halten zu können, fand ich schon bewundernswert. An der ein oder anderen Stelle geht es doch etwas schnell her, aber insgesamt hat Tanya Lieske wirklich viel Mühe in ihre Charaktere investiert, damit diese nicht farblos, sondern interessant wirken. Das Buch hatte auch ein wenig die Botschaft: seht nur! Die Probleme, die es damals schon gab, gibt es heute auch noch – nur in anderen Formen. Ich fand es sehr interessant, dass hier hin und wieder mal ein bisschen der „moralische Kompass“ mitgeschwungen ist. Ein Shakespeare Stück in der modernen Gegenwart war für mich etwas völlig Neues und so rechne ich der Autorin ihre Kreativität hoch an. Die Story hat wirklich von allem etwas und wird daher sicher auch unterschiedliche Geschmäcker treffen können :) Fazit Sommernachtstraum ist ein modernes Shakespeare Stück in unserer Gegenwart! Mit vielen interessanten Figuren, einer Prise Chaos und einem Haufen Problemen hat die Autorin ein Jugendbuch geschaffen, das konstant unterhält und auch viele originelle kleine Einfälle aufweist. Die Theaterstück-Atmosphäre gefiel mir sehr gut und allgemein war die Stimmung klasse. Ich wurde jedenfalls sehr positiv überrascht und mochte es.

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