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Posted on 16.3.2020

Die Kinderbücher von Nina Blazon haben mir bisher immer sehr gut gefallen und FAYRA bildet da keine Ausnahme. Nina Blazon ist eine der wenigen, deutschen Autorinnen, die meiner Meinung nach einen sehr eigenen Schreibstil haben und auch in diesem Roman kommt dieser wieder sehr gut zur Geltung. Es ist diese atmosphärische, ruhige Art, mit der die Autorin schreibt, die es schafft einen schnell in ihren Bann zu ziehen. Irgendwie magisch - genau wie das Erbe der Protagonistin Fee. Die Idee hinter der Geschichte wird schon ein wenig durch den Titel verraten, war dann beim Lesen aber doch anders, als ich sie mir vorgestellt hatte, was für einen positiven Überraschungseffekt sorgte. Der Roman beschäftigt sich mit verschiedenen kleinen Handlungssträngen, die sich nach und nach zu einem roten Faden drehen. Zum einen wäre da die Vergangenheit und Ereignisse des mysteriösen Herrenhauses, in das Fee mit ihren Eltern zieht. Irgendein Geheimnis scheint in den Mauern zu stecken, das es zu lösen gilt. Dazu kommt, dass Fee schlafwandelt und eine höhere Macht sie zu rufen scheint. Nicht zu vergessen das seltsame Mädchen, das plötzlich auftaucht und eine Nachfahrin von Phönixdrachen ist, auf deren Spuren sich bereits ein finsterer Jäger befindet, der ihr magisches Herz will ... im Buch passiert eine ganze Menge und deshalb wird es auch nie langweilig. Obwohl die Geschichte sich eher gemächlich entwickelt, mochte ich das sehr gerne, denn es bleibt so genug Raum für die vielen Charaktere, die man alle super gut kennenlernt und ins Herz schließt. Fee als Protagonistin war eher der Typ ruhig und zurückhaltend, was von ihrer aufgeweckten und frechen besten Freundin Nelly wieder ausgeglichen wird. Die war im Buch übrigens mein Lieblingscharakter, denn Nelly sorgte mit ihrer großen Klappe für eine ganze Menge lustige und chaotische Situationen. Aber auch Fee war mir sympathisch, durch ihr Mitgefühl und ihre kluge Art haben sie und Nelly sich super als Team ergänzt. Auch die weiteren Figuren des Romans hatten interessante Hintergründe und trugen so einiges zur Haupthandlung bei. Man wusste nie recht, wer nun gut oder böse ist. Die Phönixtochter selber war mir persönlich etwas zu abgehoben, aber als Prinzessin in einer neuen Welt war das wohl auch so beabsichtigt und ich konnte drüber hinwegsehen. Die ganze Sache mit der Magie, den Portalen und Phönixdrachen, sowie anderen Elemente-Wesen gefiel mir wahnsinnig gut und war auf eine typische Nina Blazon Art auch sehr einfallsreich. Die Autorin schafft es hier aus bekannten Elementen des Fantasy Genres etwas Eigenes zu machen, das es in der Form noch nicht gab und für spannende Entdeckungen gesorgt hat. Dabei bleibt das Buch auf einem konstant gutem Level für die jüngere Zielgruppe, enthält tolle Wenden, ist aber nicht zu actionlastig. Freundschaft und Mut sind zwei wichtige Themen im Buch, die ich klasse umgesetzt fand. Ich mag es eben sehr gerne, wenn die Figuren sich entwickeln und über sich hinauswachsen müssen. Insgesamt war die Sache mit dem Jäger jetzt nicht so neu, aber wo Licht ist, gibt es eben auch Schatten und die damit verknüpfte Idee konnte mich trotz kleiner Schwächen überzeugen. Das Buch hat einen Mystery-Faktor, den ich echt cool fand und super zum Setting passte. Überhaupt war die Mischung aus Alltag, Fantasy und Mystery ziemlich unterhaltsam. Für meinen Geschmack weist das Buch - vor allem in der Mitte - ein paar Plotlängen aus, da neue Figuren involviert werden, aber das ist auch mein einziger größerer Kritikpunkt. Das Ende ist spannend und löst dann noch mal das Geschehen in allen Details auf. Auch der Abschluss in Form der letzten Szenen hat mich zufrieden zurückgelassen. Fazit Mit FAYRA ist Nina Blazon ein weiteres Kinderbuch gelungen, das mit Idee, Setting und sympathischen Figuren überzeugt. Die Geschichte rund um Fee, Nelly und die Phönixtochter ist abenteuerlich, charmant und spannend und kann sicher auch Erwachsene Leser von sich überzeugen. Klare Empfehlung von mir!

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