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Ladybug

Posted on 14.3.2020

Leben auf dem Hausboot Ada Santorini lebt ein ausgefülltes, glückliches Leben mit ihrem Mann James und der gemeinsamen Tochter Ella. Ada ist als Journalistin tätig, während James den Haushalt führt. Durch einen schrecklichen Unfall verliert Ada dieses Glück. Zwei Jahre trauert sie, dann beschließt sie, New zu verlassen und in Seattle auf einem Hausboot zu leben und in der Einsamkeit ihren Schmerz auszuleben. Schnell kommt sie in Kontakt mit den netten Bewohnern der Bootsstraße und erfährt von Penny Wentworth, die vor vielen Jahren auf geheimnisvolle Weise verschwunden ist. Ada beginnt nachzuforschen und stößt auf eine Geschichte, die ihr eigenes Leben verändert. Sarah Jio erzählt auf zwei Ebenen auf wunderbare Art und Weise von zwei Frauen, deren Leben unterschiedlicher nicht sein könnten, sich aber doch erstaunlich ähneln. Sie stammen aus verschiedenen Zeiten. Die Brücke dazu bildet ein Schiff – und eine Vorliebe für Zimt. Passend dazu finden sich im Buch zwei leckere Rezepte. Solche Besonderheiten mag ich sehr. Die Autorin hat die verschiedenen Charaktere sehr schön dargestellt, ohne sie mit zu vielen Worten zu beschreiben. Die Story selbst beschreibt die Figuren, das gefällt mir sehr. Auch die Bootsstraße und alle anderen Orte werden ohne weitschweifige Erklärungen sehr schön gezeichnet. Das Kopfkino darf anspringen und der Leser sich seine eigenen Bilder machen. Der Stil liest sich sehr leicht, auch wenn beide Erzählstränge in der Ich-Form gehalten sind. Da die Kapitel auch immer mit dem Namen der Erzählerin überschrieben sind, kann man sie dennoch gut auseinanderhalten, obwohl einige Protagonisten in beiden Strängen auftauchen. Die Berührungspunkte der beiden Frauen sind sehr schön dargestellt und am Ende gibt es eine kleine, aber wunderbare Überraschung. Die Wendung ist unerwartet und dennoch nicht unlogisch. Mir gefällt sie sehr gut. Es ist ein Ende, das zufrieden macht und keine Fragen offen lässt. Es ist rund und passt perfekt. Im Original gab die im Buch mehrfach vorkommende Ackerwinde (Morning-Glory) den Titel vor. Sie ist auch auf dem Cover zu finden. Zimt kommt doch etwas seltener darin vor, dennoch ist der Titel nicht ganz unpassend. Insgesamt wurde ich sehr gut unterhalten, doch kann ich nur vier Sterne geben, da das Buch insgesamt ein wenig zu sehr ein klassischer Liebesroman ist. Den besonderen Kick, wie ihn Kate Morton immer wieder hinbekommt, fand ich hier nicht. Trotzdem hatte ich sehr viel Lesespaß und in mir ist tatsächlich der Wunsch gereift, eine Zeit lang auf einem Hausboot in Seattle zu leben.

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