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seiten.blick

Posted on 27.2.2020

Spiegelherz ist mein zweites Buch von Janine Wilk. Nachdem ich so begeistert von „Schattenträumerin“ war, musste ich Spiegelherz einfach lesen. In der Geschichte dreht sich alles um Hexerei, Seelenverwandtschaften, eine alten Liebe, Wiedergeburten und das schöne Harz mit all seinen Sagen. Da ich aus der Gegend vom Harz stamme und mich dort recht gut auskenne, war die Geschichte um Anna eine schöne Reise in die Vergangenheit. Einige unbekannte Orte konnte ich dank Spiegelherz entdecken, einige bekannte wiederum wieder besuchen. Der Roman baut auf den Sagen vom Harz auf, somit sind die Legenden die eigentliche Vermittlung und die größte Thematik inSpiegelherz. Der Schreibstil ist wie immer sehr angenehm. Ich kam problemlos in die Geschichte rein und die Ortsbeschreibungen kamen ebenfalls nicht zu kurz. Ich konnte mir die Gegend, die dargestellten Objekte und Personen gut vorstellen. Der Roman ist schnell ausgelesen. Ich konnte die Geschichte innerhalb von einem Tag durchleben. Annas Seele ist eine starke Protagonistin für ihr Alter mit viel Herz und Empathie. Mit ihr konnte ich mich gut anfreunden, aber richtig warm wurde ich nicht mit ihr. Das gleiche galt für die Seele in Davids Körper, mit dem ich gar nicht sympathisieren konnte, was womöglich an der Wende der Geschichte lag. Nebruel, der Sohn des Teufels hinter dem Spiegel war mir durch sein dunkles Auftreten wesentlich sympathischer, zumal viel mehr hinter der Fassade steckte als gedacht. Was mir hier außerordentlich gefallen hat, war das zusammensetzen der Puzzleteile. Mir wurden Fragen in den Schoß geworfen, die ich zu beantworten versuchte. Einiges wollte mir einfach nicht schlüssig werden. Es waren Fragen, bei denen ich irgendwann dachte ich wüsste die Antworten. Aber falsch gedacht, die vielen Wendungen brachten mich teilweise aus der Fassung. Zu Anfang der Geschichte dachte ich tatsächlich zu Wissen wie sie Enden wird, aber da hatte ich mich vollkommen getäuscht. Die aufgebaute Spannung ist der Autorin auf jeden Fall gelungen. Was mir weniger gefallen hat, waren die schlecht ausgearbeiteten Emotionen. Die Gefühle kamen nicht wirklich rüber und konnten mich nicht überzeugen. Es gab zu wenige Momente, bei denen ich dachte „Jetzt hat sie mich“. Der Showdown war gut umgesetzt, aber der darauf folgende Epilog war nicht das, was ich mir für die Geschichte gewünscht hätte. Es zog das Niveau der Geschichte etwas runter. Zudem fragte ich mich danach, ob Spiegelherz eine Reihe wird, worauf ich mich nicht eingestellt hatte. Denn am Ende klang es so als würde die Geschichte noch weitergehen.

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