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InkaLeseliebe

Posted on 24.2.2020

Inhalt Die 15-Jährige Meleike wächst in Adeva, einer Trümmerstadt, auf. Die Welt voller Staub wird von Ben-Di regiert, einem Telekin der besonderen Art. Doch er ist nicht der einzige mit magischen Kräften. In einer besonderen Nacht entwickeln sich bei einigen Auserwählten besondere Kräfte und ein Mal erscheint am Handgelenk. Meleike ist furchtbar aufgeregt, denn sie entstammt einer berühmten Familie aus Sehern. Obwohl sich kein Mal zeigen will, bekommt Meleike später Visionen vom Untergang der Stadt. Nur sie kann Adeva retten. Wie hat's mir gefallen Zuerst einmal muss ich gestehen, dass mich der (Unter)Titel etwas in die Irre geführt hat. Ich habe irgendwie einen "Bösen" und einen "Guten" erwartet, a la "Romeo und Julia". Oder zwei Jugendliche mit entgegengesetzten Kräften. Oder wenigstens einen Rebell und eine Schüchterne. Doch hier wurde ich restlos enttäuscht. Vielmehr scheint die Autorin gar nicht auf den Untertitel einzugehen und ich habe mich bis zum Schluss gefragt, wieso er gewählt wurde. Doch fangen wir von vorn an: Nach einem etwas hholprigen Einstieg konnte ich mich Stück für Stück in der Geschichte zurecht finden. Meleike war mir zwar erst fremd und badete sich zu sehr im Mitleid, doch sie wuchs mir immer mehr ans Herz. Flynn wiederum war mir von Anfang an sympathisch, denn er ist ein starker Charakter und kämpft für seine Ziele. Gerade durch das Auftreten seiner Mutter konnte ich zu ihm eine emotionale Bindung aufbauen. Letzteres gelang mir leider nicht bei der eher ungeschickten Liebesgeschichte. Auch wenn deutlich war, dass Flynn und Meleike aufeinandertreffen und sich verlieben werden, so fehlte mir der überspringende Funke. Ich habe mich zwar gefreut, dass die beiden sich annäherten, konnte aber oft nicht nachvollziehen, wie so schnell so intensive Gefühle zwischen den beiden entstehen konnten. Hier merkt man eben doch, dass es sich um ein Autorendebüt handelt. Sprachlich ist das Buch flüssig und jugendlich geschrieben, sodass man es schnell lesen kann und wenig Probleme mit Namen, Begriffen etc. hat. Aber auch hier merkt man, dass noch Luft nach oben ist. Oft plätscherte die Handlung nur so vor sich hin und die wirklich actionreichen Szenen waren viel zu schnell vorübergeflogen. Was ich nicht mag, ist das schlechte Abkupfern. Ich habe kein Problem damit, wenn eine Idee wieder verwendet wird, schließlich habe ich 7 Cinderella-Adaptionen im DVD-Schrank stehen. Mich stört es nicht, wenn es schon mal da war und sich ähnelt - es muss aber gut umgesetzt werden. Hier hatte ich das Gefühl, die Autorin liebt die Buchreihe "His dark materials" und den Film "Das Dorf", denn "Lum" ist ein perfekter Mix aus beiden Medienvertretern. So sehr ich es versucht habe nicht mit der Grundidee von Staub aus "Der goldene Kompass" zu vergleichen, so oft dachte ich daran und hätte mir gewünscht, dass der Handlungsverlauf ein wenig anders oder ausgefallener gewesen wäre. Für Leser die weder noch kennen, ist "Lum" sicher inhaltlich ansprechend.Alles in allem hat das dystopische Jugendbuch zwar Potential, konnte meine Leseerwartungen aber nicht erfüllen. Einiges war zu vorhersehbar, anderes war zu wenig ausgebaut und wieder anderes kannte man schon zu Genüge aus anderen Werken. Es ist ein kurzweiliger Roman für Zwischendurch, aber leider auch nicht mehr. Cover/Buchgestaltung Leider verrät das Cover den Clou der Handlung, was aber nicht sooo schlimm ist, da man es sowieso relativ früh errät. Im Großen und Ganzen ist es hübsch anzusehen. Für Fans von * "His Dark Materials" (Der goldene Kompass) von Philip Pullman * "Gated - Die letzten 12 Tage" von Amy Christine Parker Fazit Auch wenn die Idee der Handlung nicht schlecht war, so war mir die Umsetzung zu blass und ausbaufähig. Die Liebesgeschichte konnte mich nicht überzeugen, dafür aber die Charaktere. Leider wurden meine Leseerwartung nicht erfüllt, aber ich denke gerade Jugendliche werden viel Spaß an der Dystopie haben. Bewertung 2,5/5

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