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Maike Bücheler

Posted on 15.2.2020

Danèstra von Tiamin ist die Klinge des Schicksals – immer wieder wird sie ausgeschickt, ihre Heimat zu beschützen, und das schon seit Jahrzehnten. Dieses Mal geht es um nicht weniger, als um das Überleben des gesamten Kontinents – doch nicht alle sagen die Wahrheit, was das angeht. Seit ich das erste Mal von der Klinge des Schicksals gehört habe, wollte ich dieses Buch unbedingt lesen. Gekauft habe ich es vor einer Ewigkeit und dann – landete es auf dem SuB. Traurig. Doch jetzt habe ich es endlich gelesen und ich bin so so froh, dass ich es getan habe! Denn dieses Buch hat mich vollkommen gefesselt. Das lag mit Sicherheit als allererstes an den Charakteren, in die ich mich fast auf den ersten Blick verliebt habe. Allen voran in die gealterte Heldin der Geschichte, Danèstra, eine Frau, die weiß was sie will, weiß, wie sie es bekommen kann und stets in ihre Fähigkeiten vertraut, es auch zu kriegen. Ich habe es geliebt, dass er gerade ihre mütterliche Seite war, die sie besonders stark gemacht hat, die sie angetrieben hat. Das sieht man viel zu selten. Auch ihren Sohn, Mabian, habe ich sofort ins Herz geschlossen. Im Gegensatz zu seinen Schwestern und seiner Mutter ist er kein großer Kämpfer, was ihm aber niemals jemand vorwirft, im Gegenteil. Er ist der einzige, der glaubt, unbedingt ein Abenteuer erleben zu müssen – bis er mitten in eines hineingezogen wird und merkt, vielleicht ist er doch lieber der Buchhalter ihres Gutshofs. Er ist dabei jedoch ebenso stark wie seine Mutter, auf seine Art. Danèstra steht in dem Kampf, den sie in diesem Buch bestreiten muss, nicht alleine und auch ihre Mitstreiter haben mir sehr gut gefallen. Sie alle sind einzigartig, ergänzen sich hervorragend und haben ihre eigene Stimme. Allerdings gebe ich auch offen zu, dass mir besonders Danèstras Hund Thirío in Erinnerung geblieben ist. Auch die Storyline konnte mich sofort packen. Der Einsatz ist hoch, ein Scheitern der Truppe würde den Untergang bedeuten und doch ist von Anfang an klar, dass hinter all dem noch so viel mehr steckt, als die Charaktere gerade behaupten. Immer wieder habe ich vor mich hingemurmelt: Das ist zu einfach, das ist zu einfach… Und ich behielt Recht. Es war großartig. Mehr will ich dazu eigentlich gar nicht verraten. Einen letzten Punkt gibt es aber noch, den ich ansprechen muss, auch wenn das vielleicht überflüssig erscheinen mag: den Weltenbau. Markus Heitz ist ein alter Rollenspieler, dem Weltenbau widmet er immer einen besonders großen Teil seiner Aufmerksamkeit – and it shows. Die Welt von Nankān ist komplex, glaubhaft und einzigartig. Wir bekommen im Laufe von Danèstras Reise vieler Länder zu sehen, alle mit ihren Eigenarten und ganz speziellen Gefahren. Für mich hat es sich angefühlt wie eine echte Reise, eine echte Welt und ehrlich, ich kann kaum davon träumen eines Tages so gute Welten erschaffen zu können wie der Großmeister. Ihr merkt vielleicht, dass mich dieses Buch vollends begeistert hat. Es aus der Hand zu legen fiel mir immer schwerer, je länger ich gelesen habe – bis ich es irgendwann gar nicht mehr konnte. Es war spannend, blutig (sehr blutig. Markus Heitz schreckt vor bildhaften Beschreibungen und auch abgeschlachteten Kindern mal wieder nicht zurück) und einfach rundum ein tolles Buch. Allein die letzten paar Seiten haben bei mir einen negativen Beigeschmack hinterlassen, wenn auch einen flüchtigen. Ihr Sinn und Zweck erschließt sich mir einfach nicht, man hätte die Geschichte auch davor enden lassen können, finde ich. Aber, schlussendlich: Das Buch war toll. Und falls ihr es noch nicht gelesen habt, das Genre euch aber interessiert, dann kann ich euch wirklich nur dazu raten. Lest es.

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