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Tintenbluete

Posted on 14.2.2020

"Die Ungehörigkeit des Glücks" ist eine Geschichte über drei Frauen aus drei unterschiedlicher Generationen. Alle drei ganz verschieden und doch nicht gerade glücklich. Katie lebt mit ihrer Mutter Caroline und ihrem jüngeren Bruder Chris zusammen, hat keinen Kontakt mehr zu ihrem Vater, da der jetzt eine neue Familie hat, und auch zu sonst keinem Verwandten. Da taucht plötzlich ihre Großmutter Mary auf, die an Demenz leidet, und um die sie sich ab sofort kümmern müssen. Von nun an beginnt eine aufregende, nervenaufreibende und emotionale Zeit für die drei Frauen, denn Katies Mutter möchte Mary am liebsten sofort wieder los werden, Katie hingegegen beginnt sich immer mehr für diese fremde und doch zugleich merkwürdig vertraute alte Frau zu interessieren. Diese Geschichte schafft es ganz ohne viel Action und Tumult den Spannungsbogen zu halten und den Leser zu fesseln. Die Charaktere sind alle auf ihre eigene Art und Weise speziell, aber alle mit einer besonderen Tiefe. Ich konnte mich besonders gut mit Katie identifizieren - manchmal hätte ich sie zwar gerne mal durchgerüttelt, fand sie aber schon von Beginn an sehr sympathisch. Der Schreibstil der Autorin ist locker und leicht und trotzdem an vielen Stellen sehr literarisch. Besonders ihre vielen Vergleiche haben mir gefallen. Bei dieser Geschichte passiert sehr viel zwischen den Zeilen, was nicht viele Autoren schaffen. Durch die Tiefgründigkeit der Themen bringt die Autorin den Leser dazu wirklich über das Gelesene nachzudenken und auch das eigene Leben mit all den Entscheidungen, die man getroffen hat, zu reflektieren. Eine Frage die bei mir persönlich im Vordergrund stand: Warum habe ich mich so und nicht anders entschieden? Was war der tatsächliche Grund? Habe ich das getan, weil ich es wirklich wollte oder weil es der einfachste Weg war? Denn was ich aus diesem Buch mitgenommen habe, ist, dass Glück und Mut meist unweigerlich zusammenhängen. Willst du glücklich sein, dann wage es, ungehörig zu sein. Fazit: Ein Buch, das zugleich tiefgründig, aber auch federleicht ist, den Leser mit vielen positiven Gedanken und Gefühlen zurücklässt, und noch lange nachwirkt. Eine klare Leseempfehlung von mir.

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