Profilbild von miss_pageturner

miss_pageturner

Posted on 14.2.2020

Ehrlich gesagt steh ich nicht sooo auf Zeitreiseromane. Die meisten sind sehr verwirrend und verheddern sich oft in ihrem eigenen Plot bez. den ganzen Zeitparadoxen. Davon bekomme ich Kopfschmerzen. Doch bei Zeitsplitter fand ich den Klapptext so ansprechend (ich meinen den der alten Ausgabe, der ist kurz, knackig ohne Spoiler und macht neugierig, klasse), dass ich es doch mit dem Roman versuchte. Und bekommen habe ich einen der besten Zeitreise Romane, die ich bisher gelesen habe. 4 Gründe, warum, mich dieser Zeitreiseroman widerwillen doch begeistern konnte 1) Die Zeitreise beschränkt sich auf 4 Jahren und nicht auf ganzen Jahrzehnten und Epochen, weswegen die Spannung und der Fokus der Handlung nicht erstmal durch ellenlange Beschreibungen der historischen Umgebung unterbrochen werden. Man ist ziemlich schnell mitten in der Handlung und auch Em weiß wo es lang geht und muss sich nicht erst drei Kapitel lang in der neuen/alten Umgebung orientieren. 2.) Es ist logisch. Yeah, Zeitreise ohne Kopfschmerzen. Die ganze Problematik alla Paradoxon und Sonstiges, wird hier sehr gut gelöst und auch genügend erklärt. Man hat das Gefühl wirklich alles nachvollziehen. Auch der Handlungsverlauf und die Zeitlinie sind gut und schlüssig aufgebaut, man überlegt nicht ständig „Häh, wie war das nochmal? Was kam zuerst?“ Lediglich zum Ende hin wird es etwas verwirrend, was auch, zusammen mit dem nicht 100% zufrieden stellenden Ausgang des Buches allgemein, mein Kritikpunkt und damit das eien Dreieck Abzug bedeutet. 3.) Die Charaktere. Am besten gefallen mir Marina und Em, denn der Kontrast zwischen den beiden ist einfach so extrem. Manchmal mag man kaum glauben, dass die verwöhnte, naive Teenagerin und die abgehärtete, zynische junge Frau ein und dieselbe Person sind. Sicherlich sind gerade Marinas Passagen manchmal etwas nervig und kindisch, aber es passt innerhalb der Handlung und nur so spürt man als Leser das volle Ausmaß der Veränderung bez. der Katasrophe die innerhalb dieser vier Jahre geschehen ist. Auch Finn und James haben ihre ganz eigenen markanten Charakterzüge und auch bei ihnen merkt man deutlich die Entwicklung innerhalb der vier Jahre. Die für dieses Genre fast unvermeidbare Lovestory konnte mich ebenfalls überzeugen, denn sie nimmt keine zu dominante Rolle ein und fügt sich gut in den Rest der Handlung ein. 4.) Die Handlung selbst. Zu Beginn wird man gleich ins Geschehen, genauer gesagt in Ems Zelle geworfen und die Handlung nimmt gleich an Fahrt auf. Das hohe Tempo besteht dann auch fast das gesamte Buch über. Man merkt, dass Terrill ihren Plot gut durchdacht hatt, denn es gibt ständig Überschneidungen von Marina und Em, die durch die abwechselnden Erzählperspektiven das Geschehen spannend bleiben lassen ohne einen in bodenlose Verwirrung zu stürzen. Fazit: Zeitsplitter ist ein gelungener und wirklich gut durchdachter Zeitreiseroman mit interessanten und kontrastreichen Charakteren und einem Plot, der ganz ohne Zeitparadoxen auskommt.

zurück nach oben