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franzi_heartbooks

Posted on 14.2.2020

Das Cover: Das Cover ist ein Zusammenspiel aus Schwarz, Grau und Weiß. Im Profil ist das Gesicht einer jungen Frau zu sehen, das von Nebel- bzw. Rauschschwaden umgeben ist. Schlicht, schick und neugierigmachend. Die Geschichte: Während die 16-jährige Emma mit ihrer Freundin Liz auf einem Musical ist, stirbt ihre Mutter bei einem Autounfall. Genau davor hat ihre leicht paranoide Mutter Emma immer gewarnt: Dass ihr etwas zustoßen könnte und Emma dann Gefahr droht, denn Emma ist nicht ganz normal. Sie habt die Gabe, in die Gefühle anderer Menschen eintauchen zu können, was sie zur ziemlichen Außenseiterin macht. Auf der Beerdigung ihrer Mutter trifft sie ihren Vater Jacob, der sie dazu zwingt, ihn nach Irland zu begleiten und von jetzt an dort zu leben. Sie lernt so das Patenkind ihres Vater kennen, den attraktiven Aidan. Der besucht die ‚Sensus Corvi‘, eine Schule für Hochbegabte mit besonderen Fähigkeiten, auf die auch Emma gehen soll. Doch an dieser Schule geht es um mehr als nur darum, den Hochbegabten mit speziellen Fähigkeiten alles beizubringen. Schon bald wird Emma klar, dass sie zwischen zwei Seiten steht, die sich bekriegen und die beide nur eines wollen: Emma mit ihrer mächtigen Gabe auf ihre Seite ziehen. Die Frage, die Emma sich stellen muss, lautet nur: Wem kann sie vertrauen? Meine Meinung: Ich war sehr gespannt, das erste Jugendbuch der Autorin Rena Fischer zu lesen. Mit Emma als Gefühltaucherin (Empathin) hat die Geschichte einen interessanten Charakter. Sie lebt bei ihrer Mutter, die sie und ihre besondere Fähigkeit häufig getestet hat und sie dazu zwang, ihre Gabe zu verbergen. Auch sollte Emma keine Geheimnisse verbergen und immer ehrlich zu ihrer Mutter sein, was die jedoch ein Mal nicht beherzigt. Genau dann stirbt ihre Mutter und sie muss zu ihrem bisher unbekannten Vater, der sie mit nach Irland schleift und ihr einen Deal anbietet, der ihr Hoffnung auf eine Rückkehr gibt. Die Tatsache, dass es zwei Seiten gibt, hat mich nicht überrascht. Auf der Einen steht Sensus Corvi, die Schule mit ihrem Schulleiter Farran, der eigenartig ist. Auf der Anderen steht der Horusring, der mit einem Bekannten von Emmas Mutter ihr Interesse weckt. Emma war mir am Anfang nicht so sympathisch wie manch andere Protagonisten, aber das hat sich im Laufe der Geschichte sehr geändert. Emma wird von einer recht sturen, zu einer mächtigen, einflussreichen Persönlichkeit mit viel Power. Sie ist sehr selbstbewusst und weiß, was sie kann. Sie möchte wissen, wer den Auftrag gab, ihre Mutter zu töten. Das treibt sie zu riskanten doppelten Spielchen, die ich schon sehr verwirrend fand. Für wen arbeitet Emma nun? Ihre Schlagfertigkeit liebe und bewundere ich jedoch sehr; ihre tollen spontanen Erwiderungen sind mein absolutes Highlight der Story. Die Kapitel sind meist auch aus Emmas Sicht geschrieben, nur ab und an gibt es in hellerer Schrift die Sicht einer anderen Person, die einem als Leser einige neue Einblicke und Hintergründe geben. Gerade am Anfang sind die Kapitel außerdem teilweise echt kurz. Ach ja, dann gibt es ja noch das kleine ‚Love Triangle‘, also das Liebesdreieck zwischen Emma und zwei jungen Männern, deren Namen ich hier nicht verraten möchte. Was mir nicht ganz so gefallen hat, ist das ganze Hin und Her. Ich wusste, wie schon erwähnt, häufig nicht, auf welcher Seite Emma gerade ist bzw. für welche sie arbeitet: für die Raben oder für die Falken. Klar, es ist spannend und es geschieht sehr viel, aber irgendwie hat mir die Geschichte nicht sooo gut gefallen. Ich habe in dem Moment, in dem ich diese Rezension schreibe, nicht das so tolle, glückliche Gefühl im Bauch, das ich sonst habe, wenn ich über eine Geschichte schreibe. Vielleicht, weil ich mich manchmal dazu zwingen musste, weiterzulesen. Es gibt ein paar langwierige Szenen und dann eben dieses Hin und Her, das ist schon anstrengend. Ich kann es schwer beschreiben. Klar, die Geschichte nimmt ihren Lauf, zum Ende hin löst sich vieles auf und es kommt zum Showdown mit unerwartetem Ausgang, aber viel mehr kann ich dazu nicht sagen. Band Zwei der Reihe, der auch der letzte sein wird, soll im Herbst dieses Jahres erscheinen. Mal sehen, ob ich es lesen werde, aber nach dem Ende bin ich natürlich schon neugierig… Meine Bewertung: ‚Chosen – Die Bestimmte‘ glänzt mit einer wirklich tollen Protagonistin, die sich im Laufe der Geschichte wirklich gut entwickelt, stärker, misstrauischer und selbstsicherer wird. Die Geschichte ist gut, das Ende ist auch echt spannend und überraschend und macht neugierig auf den zweiten Band, doch irgendwie hat das Buch mich nicht vollständig überzeugt. Die Story ist verwirrend (jedenfalls war sie es für mich), denn durch Emmas häufige Meinungs- und Ansichtenwechsel war für mich kein Überblick mehr da. Ich vergebe drei Sterne.

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