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_hannas.buecherpalast_

Posted on 13.2.2020

Der Hauptprotagonist in dieser Geschichte ist Kieran, oder auch Stick genannt. Stick ist kein sympathischer Protagonist, den man direkt ins Herz schließt – ganz im Gegenteil. Er ist auch schon vor Macs Tod auf alles wütend, vor allem auf seinen Dad, und auch wenn er es mit Sicherlich nicht leicht hat mit seiner zwanghaften Mutter, mit der er in einer kleinen schäbigen Wohnung lebt, und  auch einiges in seiner Vergangenheit ist wahrlich schief gelaufen, trotzdem konnte ich nicht richtig mit ihm fühlen, vielleicht auch, weil ich dafür dann doch zu wenig über ihn erfahren habe. Zu Sticks Trauerbewältigung gehörten für mich auch definitiv die Nebencharaktere. Sticks Großmutter, deren Freund und ein Mädchen namens J, die alle drei sehr interessante und ungewöhnliche Charaktere sind und Stick auf unterschiedliche Art helfen. Jedoch sind diese auch eher fadenscheinig gehalten, was ich sehr schade fand. Eigentlich passiert in der Geschichte gar nicht richtig viel, dafür aber gibt es Unmengen an Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt Kierans. Er hat nichts, was ihn im Leben hält – zwar machen sich seine Eltern Sorgen und Gedanken, aber letztlich können auch sie ihn nicht erreichen. Hoffnung gibt es für Kieran nicht – nur einen kleinen Lichtstrahl, als er J kennenlernt. Licht im Tunnel hat es  ansonsten leider kaum gegeben, und auch wenn Kieran schon fast am Ende der Geschichte eine Entscheidung trifft, die ihn vielleicht in eine richtige Richtung bringt, ist das Buch doch eher von Hoffnungslosigkeit geprägt.   Der Schreibstil  der Autorin ist sehr umgangssprachlich und schonungslos, lässt sich dadurch aber angenehm lesen. Sticks Verhalten nach Macs Tod und seinem Umgang damit fand ich sehr gut beschrieben und man bekam einen tollen Einblick in Sticks Gefühlswelt und auch die hoffnungslose und sehr bedrückende Atmosphäre der Geschichte wird von Sarah Butler sehr gut beschrieben. Seine Wut und seinen Schmerz, seine Hoffnungslosigkeit und auch Verzweiflung konnte ich beim Lesen geradezu spüren, auch seine Aggressionen, mit denen er nur schwer umzugehen weiß.

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