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Tanjas.bookish.view

Posted on 12.2.2020

„Als ich dich suchte“ ist ein Einzelband. Außerdem handelt es sich hierbei um das erste Buch, dass ich von Lauren Oliver gelesen habe. Die Story Dara und Nick sind zwei Schwestern, die sich immer gut verstanden haben, bis sie eines Tages einen schweren Autounfall haben, bei dem Dara schwer verletzt und entstellt wird. Ab da verändert sich ihre Beziehung dramatisch. Dara spricht nicht mehr mit ihrer Schwester, zieht sich zurück und verlässt das Haus kaum noch. Die Familie der beiden ist zerrüttet. Die Eltern sind getrennt. Der Vater hat eine neue Freundin und die Mutter scheint am Unfall der beiden zerbrochen. Auch sie verlässt das Haus nicht mehr und verbringt ihre Zeit vor dem Fernseher. Die dort ausgestrahlten Berichte über das verschwundene Mädchen Maddie ziehen sie in ihren Bann. Die gesamte Stadt sucht nach dem Mädchen, das ohne eine Spur verschwunden ist. Nick arbeitet auf die Initiative ihrer Mutter hin, den Sommer über in einem Freizeitpark. Dort nähert sie sich ihrem früheren besten Freund und Ex ihrer Schwester, Parker, wieder an. Er war schon immer ein Streitpunkt der Schwestern und steht auch jetzt wieder zwischen ihnen. Das Buch ist in zwei Zeitzonen eingeteilt. Es wird aus der Zeit VOR und NACH dem Unfall erzählt. Auch wechselt die Erzählperspektive zwischen den Schwestern. Zu Beginn des Buches ist es recht verwirrend, doch je weiter man kommt, desto klarer wird, dass die Vergangenheit große Auswirkungen auf die Gegenwart hat. Es tauchen auch immer wieder Tagebucheinträge und Briefe auf. Je weiter man liest, desto rasanter wird die Geschichte. Man beginnt als Leser Personen und Begebenheiten in Frage zu stellen… Den Höhepunkt erreicht „Als ich dich suchte“ in einem atemberaubenden Plot-Twist, welcher der Autorin schockierend gut gelungen ist. Danach erhält der Leser einen komplett andern Blick auf die vorherigen Kapitel. Lauren Oliver hat einen fesselnden und vor allem Flüssigen Schreibstil. Es ist in keinster Weise vorhersehbar, wie das Ende aussehen könnte. Sie schafft es, kontinuierlich Spannung aufzubauen, die sich dann auf einen Schlag und mit aller Macht entlädt. Mein Fazit „Als ich dich suchte“ gehört meiner Meinung nach in die oberste Riege der Jugendromane. Mir gefällt ausnehmend gut, dass hier keine Teenie-Dramen und Beziehungen im Vordergrund stehen, sondern einzig und allein Dara und Nick. Es ist teilweise herzzerreißend zu lesen, wie sich die beiden immer weiter voneinander entfernen. Der Entführungsfall Maddie ist perfekt in die Story eingearbeitet und lässt auch dem Leser keine Ruhe. Am Ende führen alle Handlungsstränge zusammen und es bleiben keine Fragen offen. Obwohl ich erst vor kurzem ein Buch mit einem fast identischen Plot-Twist gelesen habe, lagen bei mir am Ende die Nerven blank, was in diesem Falle eindeutig ein gutes Zeichen ist.

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