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meinnameistmensch

Posted on 12.2.2020

Wenn mensch an deutsche Mythen und Sagen denkt kommt recht schnell das Nibelungenlied zur Sprache und sein Held Siegfried gerät in den Fokus der Betrachtung. Wie wäre es aber, die Geschichte aus Sicht der beteiligten Frauen - Brunhild, Krimhild, Gudrun etc. - zu erzählen? Würde sich dann ein anderer Blickwinkel einstellen? Diana L. Paxson hat sich dieser Aufgabe gestellt und mit "Die Töchter der Niebelungen" eine spannende Triologie vorgelegt, die auf jeden Fall neue Perspektiven und Sichtweisen ermöglicht. Im ersten Band - Brunhilds Lied - entführt uns die Autorin ins 5. Jahrhundert, wo der Stamm der Burgunder sich im Überlebenskampf zwischen den vorrückenden Hunnen und dem zerbröckelnden Römischen Reich befindet. Und wir lernen die zwei Frauen Brunhild und Gudrun kennen: Die eine - Gudrun - eine Prinzessin der Burgunder, die andere - Brunhild -, eine Kriegerin der Hunnen, welche in die Mysterien der Runen eingeweiht, Mitglied der Walkyren wird und dann später von diesen verstoßen wird, als sie der "falschen" Seite im Kampf zum Sieg verhilft. Und wir lernen den jungen Siegfried kennen, wie er Brunhild rettet, ihr ewige Liebe schwört und sie doch bald verraten wird. Neben der lebendigen spannenden Geschichte begeistert mich an diesem Buch vor allem die intensive Beschreibung der germanischen Mythologie und Götterwelt, was sonst in der Sage nur selten im Fokus steht. Ich habe viel lernen dürfen und bin der Autorin hierfür definitiv dankbar.

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