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meinbuecherchaos

Posted on 10.2.2020

Durch das Cover und den ansprechenden Klappentext musste ich das Buch einfach lesen. Ich habe mit einer typischen Dystopie gerechnet, die mich ab der ersten Seite fesseln wird und tolle Charaktere, die mich auf dem Weg durch die Geschichte begleiten. Leider hatte ich wohl zu große Erwartungen an den Roman. Man findet sich zu Beginn der Geschichte in der Siedlung Mandrodage Meadows wieder, in der es ein Oberhaupt gibt, der dort Pioneer genannt wird und das Ende der Welt voraussagt. Alle Mitglieder der Gemeinde glauben dem Pioneer ohne jegliche Zweifel und bereiten sich auf das Ende vor, indem sie über Jahre ein Silo gebaut haben, an dem sie zu dem gewissen Tag sich dort einschließen werden. Denn nur die Mitglieder der Gemeinde sind auserwählt worden Armageddon zu überleben. Die weibliche Protagonistin ist Lyla, die mit ihrer Familie nach Mandrodage Meadows gezogen ist, weil ihre Mutter mit der Welt nicht mehr klar kommt, nachdem die Familie einen wichtigen Menschen verloren hat. Deshalb versucht Lyla auch alles um ihr Mutter glücklich zu machen, weil sie sich an dem Verlust die Schuld gibt. Mir war Lyla leider zu platt und ihre Gefühle sind leider nicht bis zu mir angekommen. Ständig dachte ich, was ist denn das für eine nervige Person. Sie beschwert sich ständig, dass sie dies und das nicht kann. Sie hat keinen Mumm und lässt sich ständig einschüchtern. Solche Charaktere kann ich leider gar nicht ausstehen. Die anderen Mitwirkenden der Geschichte waren leider nicht besser. Die waren alle farblos und ich konnte ihren bedingungslosen gehorsam gegenüber eines Mannes, den sie kaum richtig kennen nicht nachvollziehen. Es wirkte einfach wie gewollt und nicht hinbekommen. Erst als Lyla auf Cody trifft, beginnt sie langsam mit dem rebellieren, was sie meiner Meinung nach aber schlecht umsetzte. Sie denkt fast nur noch ein einen Jungen, mit dem sie vielleicht dreißig Minuten geredet hat. Wie kann sich ein Mensch so schnell in ihr den Zweifel sähen, wenn sie doch so hinter der Gemeinde steht (oder es zumindest versucht). Die Beweggründe ihrer Mutter habe ich noch nachvollziehen können, aber wie der Vater den Umzug in die Gemeinde einfach stattgeben konnte, ist mir ein Rätsel. Er muss doch erkannt haben, dass der Pioneer nur eine Sekte erschaffen hat. Der Schreibstil war das einzige Positive. Er war flüssig gehalten, sodass die ca. 300 Seiten schnell ausgelesen waren. Zwischenzeitlich habe ich sogar daran gedacht das Buch abzubrechen, aber ich wollte ihm einfach bis zum Schluss eine Chance geben, um besser zu werden und mich doch noch wie die anderen begeisterten Lesen von sich zu überzeugen. Doch wie erwartet, blieb dies leider aus. Ich weiß nicht, ob es an meinen zu hohen Erwartungen lag, oder ob es einfach nur an dem Weltmodell der Geschichte lag, warum mir das Buch überhaupt nicht gefallen hat. Alles wirkte, wie gewollt, aber nicht hinbekommen und die Charaktere waren mir zu farblos und platt. Ich hätte mir mehr Gefühle und vor allem mehr Gegenwehr von Lyla gewünscht. Vor allem fing die Geschichte erst im letzten Drittel an, etwas spannend zu werden. Leider für mich zu spät.

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