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leseleidenschaft

Posted on 9.2.2020

Nach meinem Lieblingsbuch der Reihe Versuchung des Blutes über Bowen und Mari war ich schon sehr gespannt auf die Geschichte von Conrad und Neomi. Zunächst fällt auf, dass dieser Teil ganz anders ist als die Vorgänger. Aber dennoch sehr gut. Im Vordergrund steht diesmal nicht so sehr die Handlung, sondern die Beziehung von Conrad und Neomi. Schauplatz über die Hälfte des Buches ist Elancourt, ein alter Herrensitz in New Orleans. So richtig Spannung in die Handlung kommt erst gegen Ende des Buches. Ich persönlich fand das nicht negativ, weil ich es mag, wenn sich die Autorin ganz auf die beiden Hauptprotas konzentriert. So kann man die Personen viel intensiver kennen und lieben lernen. Conrad Wroth ist seit seiner Wandlung vor 300 Jahren verschwunden und agiert als Assasine. Er ist ein richtig bösartiger Killer, der nichts mehr vom Leben erwartet, außer sich an seinen Brüdern rächen zu können. Als ihn seine Brüder gefangen nehmen, um ihn von seiner Blutgier und seinem Wahnsinn zu heilen, wird er in ein Haus gesperrt, in dem der Geist Neomi Laress lebt. Neomi wurde vor 80 Jahren ermordet und hat keinerlei Kontakt zu anderen Lebewesen, da sie niemand weder hören noch sehen kann. Bis auf Conrad. Er weigert sich zwar zunächst zuzugeben, dass er sie sieht, weil er sie für nicht real hält, aber Neomi kriegt ihn bald dazu, ihre Existenz zu akzeptieren und die beiden kommen sich langsam näher. Die ersten 200 Seiten handeln fast nur davon, wie sich die beiden näher kennen lernen, man erfährt sehr viel über Conrads Vergangenheit. Neomi ist zwar ein Geist, aber sprüht vor Lebendigkeit und Leidenschaft. Conrad ist das komplette Gegenteil von ihr, ist aber total fasziniert von Neomi. Auch wenn die beiden sich körperlich nicht nahe kommen können, knistert es oft vor erotischer Spannung. K. Cole beschreibt die Situation zwischen den beiden sehr glaubwürdig. Man vergisst total, dass Neomi eigentlich ein Geist ist. Am besten gefiel mir an ihr ihre Art, sich von Conrads Wutausbrüchen nicht einschüchtern zu lassen. Sie denkt wie eine sehr moderne Frau von heute, die von keinem Mann abhängig sein will. Conrad ist herrschsüchtig, neigt zu schlimmen Wutausbrüchen, die er nicht kontrollieren kann, aber trotz allem verfällt ihm Neomi, weil sie ihn sexy und männlich findet und weil er ihr Vampir ist. Obwohl sie von der Existenz der Mythenwelt keinen blassen Schimmer hatte, bis Conrad und seine Brüder auftauchten, sieht sie alles ziemlich gelassen und ist sehr neugierig. Neomi und ihre fröhliche Art muss man einfach mögen, weil sie am Leben hängt, obwohl sie ja eigentlich nicht mehr lebendig ist. Der Erotikfaktor ist in diesem Teil zwar nicht so hoch wie in den Vorgängern, aber sehr ansprechend und anregend. Spannung in der Handlung gibt es am Schluss ausreichend, hier passt alles gut zusammen. Mit diesem Teil hat mir K. Cole wieder eine große Freude bereitet. Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung Verführung der Schatten.

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