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Kitty Catina

Posted on 8.2.2020

Das Buch ist abwechselnd aus der Sicht von Sean und Puck geschrieben, die vorerst nichts miteinander zu tun haben, sondern vielmehr lernt man beide Protagonisten voneinander getrennt kennen. Erst später im Verlauf des Buches kreuzen sich deren Wege und eine sehr realistische, emotionale, aber dennoch nicht überschwänglich schmalzige Liebesgeschichte beginnt. Im Vordergrund steht aber vorallem die Liebe zur Insel, zu den Wasserpferden und die Vorbereitungen auf das Rennen. Die Autorin hat es damit geschafft, eine nicht sehr bekannte, aber interessante Legende in eine überaus spannende und mitreißende Geschichte zu verpacken, die mich wirklich packen konnte, wenn die Spannung sich auch erst im Verlauf der Handlung steigert. Maggie Stiefvater's Schreibstil war bereits in der "Mercy Falls-Trilogie" sehr gut, doch in diesem Buch hat sie sich selbst übertroffen. Die Insel Thisby, ihre Bewohner, die Wasserpferde, sowie die Gefühlswelt der Protagonisten hat sie so realistisch beschrieben, dass ich sie mir sehr gut vorstellen konnte. Trotzdem wirkt die Geschichte zu keiner Zeit überladen oder gar langatmig. Die Charaktere, allen voran die Protagonisten, sind sehr lebendig und greifbar, ihr Handeln nicht immer nachvollziehbar, aber dennoch realistisch. Puck ist eine liebenswerte, freche Göre, die sich im Verlauf der Geschichte zu einer selbstbewussten, jungen Frau entwickelt. Ich habe sie so sehr in mein Herz geschlossen, dass es mir schwer fällt, sie wieder gehen zu lassen. Sean ist ein eigenartiger Charakter, der anfangs schwer zu fassen ist, aber durch das Buch hindurch immer mehr Substanz bekommt. Auch wenn ich bis zum Ende nicht ganz mit ihm warm geworden bin, habe ich ihn dennoch sehr für seine ruhige, beherrschte Art bewundert. Mutt und seinen Vater konnte ich nicht ausstehen, dafür war mir der reiche, aber dennoch liebenswerte und intelligent wirkende Holly total sympathisch. Und auch zu den anderen Charakteren kann ich nur sagen, dass sie mir wahnsinnig gefallen haben. Einzig das Ende konnte mich dann nicht ganz überzeugen. Es kam mir fast ein Wenig zu abrupt und einige Fragen blieben. Ich hätte mir zwar auch keinen anderen Ausgang der Geschichte gewünscht, aber dafür etwas mehr Informationen. "Rot wie das Meer" ist ein tolles, mitreißendes Jugendbuch, nicht nur, aber vorallem für Leute, die Pferde mögen. Ich kann es nur weiter empfehlen.

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