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lifeisbetterwithbooks

Posted on 8.2.2020

Zadoc liebt alles an Ivory. Ihr Haar, das sämtliche Farben des Herbstes hat. Der ständig wechselnde Ausdruck aus ihren winterhimmelblauen Augen. Und vor allem ihren Geruch nach Wind und Widerstand. Kenzie liebt alles an Amos. Seine hellgrün schimmernden Augen, sein Lachen und Lächeln, seine Musik, seine Art, sich zu bewegen, seinen Gang. Und sie liebt es, dass er zu ihr gehört. Zu ihr ganz allein. Zwei Liebende. Zwei Schicksale. Und eine Geschichte, in der alles, aber auch alles miteinander verbunden ist. Meine Meinung: Irgendwann einmal habe ich diesen Klappentext gelesen und war danach eigentlich nicht so richtig schlau, worum es in diesem Buch wohl geht. "Wahrscheinlich um Liebe" -also rauf auf die Wunschliste. Es dauerte, aber seit Januar besitze ich das Buch und habe es irgendwann die letzten Tage angefangen. Angewohnheit von mir: Ich lese den Klappentext so gut wie nie nochmal vor dem Lesen. Jedenfalls habe ich gerade das Buch beendet und bin völlig platt: Dieses Buch ist so viel mehr, als ich jemals erwartet hätte! Zunächst erwartet den Leser ein Prolog, der schon viel verrät. Aber das macht komischerweise die Spannung aus. Erzählt wird auf zwei Ebenen: Zadoc & Ivory, Kenzie & Amos. Innerhalb dieser beiden Ebenen werden aber auch verschiedene Jahre, bei Zadoc & Ivory auch nicht chronologisch, betrachtet. Das war anfänglich etwas verwirrend, aber man gewöhnt sich dran. Ohnehin bin ich Fan von Geschichten aus verschiedenen Perspektiven. Ich möchte nicht zu viel von der Geschichte verraten, damit auch ihr die Chance habt, von dem Buch so überrascht und geflasht zu sein. Ich finde es bloß verrückt, was dieses Buch mit mir gemacht hat: Ich war mal froh, mal traurig, mal wütend, mal deprimiert. Ich hätte Ivory gerne in Wirklichkeit als meine Freundin, wollte Zadoc gerne gegen die bösen Jungs seiner Schule zur Seite stehen, Kenzie sagen "Du bist schön" und Amos... ja der war für mich ein schwieriger Kandidat. Und das ist vielleicht das einzige Manko an der Geschichte: Ich hätte manche Charaktere gerne mal so richtig fest geschüttelt, weil ich mit ihren Handlungen nicht einverstanden war. Aber hätten sie anders gehandelt, wäre die Geschichte wohl schnell wieder vorbei gewesen. Fazit: Manchmal dachte ich beim Lesen: Wann ist es denn "endlich" so weit? Der große Knall, der im Prolog angekündigt wurde. Rückblickend betrachtet braucht die Geschichte aber diese zeitlich ausufernde Berichterstattung über längst vergangene Tage, weil diese am Ende das Puzzle vervollständigen. Außerdem schafft die Autorin mit ihrem detaillierten Schreibstil eine tolle Atmosphäre und zaubert Anekdoten, die die Geschichte einzigartig und unverwechselbar machen! So viel kann ich sagen: Nach Beenden des Buchs fühle ich mich gerade, als wäre ich hart auf den Boden aufgeschlagen. Es ist ein wahnsinniges, erschütterndes Finale und ich bin fassungslos. Es ist kein Wohlfühl-Buch und es geht definitiv nicht einfach um Liebe, wie ich anfangs dachte. -Nein, es geht um jede einzelne Nuance, die Liebe haben kann und was sie mit uns macht.

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