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Chief Propaganda Officer

Posted on 10.5.2019

Ich weiß, dass es der Klappentext war, der mich anzog, nicht mal so sehr das Cover, obwohl das auch ziemlich cool ist. Es dauerte dann zwar doch einige Zeit, ehe ich das Buch endlich las, aber im Nachhinein muss ich für mich konstatieren, dass das kein Verlust war. Die Hauptperson der Geschichte ist Mykar, ein seltsamer Außenseiter in einem Dorf, den selbst sein eigener Vater nicht leiden kann. Lediglich Cay, ein Bursche, den jeder liebt und der auch noch der Sohn des Priesters ist, schön, angesehen, klug, hält zu ihm. Doch dann wird Cays Verlobte ermordet, und klar, Mykar ist der perfekte Sündenbock. Die Bauern erschlagen und verscharren ihn. Ab da wird es dann nur noch seltsam. Nicht nur, dass Mykar nach ein paar Jahren wieder zum Leben erwacht, er trifft auf Leute, mit denen ich so gar nichts anfangen konnte. Da ist zum einen Scara, eine wirklich völlig durchgedrehte Magd, deren ständige Monologe möglicherweise die düstere Geschichte auflockern sollten, aber die für mich sogar noch anstrengender war als die Sichtweisen von Mykar und Justinius, eines verarmten, verfetteten Adligen, bei dem Scara arbeitet. (Falls man das arbeiten nennen kann.) Eigentlich geht es in der Geschichte darum, den Freund, Cay, zu retten, der jetzt selbst des Mordes angeklagt ist, aber durch die extrem seltsamen und langatmigen Stellen, in denen Mykar nur mit Scara und Justinius zu tun hat, erscheint das Ganze wie ein Fiebertraum, den ich mal hatte, als ich mit einer schweren Grippe unter ebenso schweren Drogen stand. Obwohl ich auf originelle Fantasy stehe, und zumindest das Setting war wirklich originell, konnte ich mit diesem Buch nicht warm werden und werde auch keine Fortsetzungen lesen.

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