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DasIgno

Posted on 12.4.2019

Ein Serienbrandstifter verbreitet Angst und Schrecken in Ichtenhagen. Den Anfang nahm alles, als der Buchladen von Jens’ Vater abgebrannt ist. Wenig später verbrennt sein Vater in seinem Auto. Jens, der von Horrorvisionen geplagt wird, die er nicht selten nicht von der Realtät trennen kann, bekommt einen Verdacht, wer der Feuerteufel sein könnte. Doch wird man ihm glauben, wo er sich selber kaum glauben kann? ›Feuerball‹ stammt in der aktuellen Fassung aus dem Jahr 2008, die Erstauflage ist von 1997. Das Buch wird ab einem Alter von 12 Jahren empfohlen. Schauplatz ist das fiktive Ichtenhagen im Westerwald, das Klaus-Peter Wolf immer dann einsetzte, wenn er einen stereotypen Ort brauchte, ohne einem realen und seinen Bewohnern an den Karren zu pinkeln. Tatsächlich wundert mich in der Hinsicht etwas, dass ›Feuerball‹ in Ichtenhagen spielt, denn, anders als beispielsweise in ›Traumfrau‹, pinkelt Wolf hier gar niemandem an den Karren. Spannend finde ich auch, dass das Ichtenhagen aus ›Feuerball‹ mit einem fast städtischen Eindruck gar nicht so viel mit dem Ichtenhagen aus ›Traumfrau‹, das einen sehr dörflichen Eindruck macht, zu tun hat. Anyway, wie man es von Wolf erwarten darf, schrieb er auch damals schon sehr flüssige Handlungen. Im Großen und Ganzen ist die Handlung in sich stimmig, das Buch lässt sich bequem in einem Tag verschlingen. Implikationen beabsichtigt, es ist tatsächlich Wolf-typisch spannend und nicht so einfach weg zu legen. Eingangs habe ich absichtlich auf die Altersempfehlung hingewiesen, weil es mir als Jugendthriller stellenweise sehr explizit vorkommt – vor allem in Sachen Gewalt. Daneben ist sicher auch Jens mit seinen Horrorvisionen nicht gerade der einfachste Charakter. 12 Jahre kommen mir da wirklich sehr jung vor. Die Charaktere sind gut getroffen und glaubhaft. Hervorzuheben ist da natürlich Jens mit seiner Kombination aus psychischer Störung und den typischen Problemen heranwachsender Teenies. Besonders sein Kampf um die Kontrolle über seine Realitäten und die Verzweiflung, die sich in ihm breit macht, sind schonungslos aber gut nachfühlbar dargestellt. Insgesamt ist ›Feuerball‹ ein netter Jugendthriller. Ich würde ihn definitiv eher ab 14 empfehlen und 50 Seiten mehr würden ihm wahrscheinlich gut tun, um einiges noch tiefergehend auszuführen, aber lesen kann man ihn schon.

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