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Andreas

Posted on 22.1.2019

Es passiert nicht häufig, daß ich beim Lesen eines Buches die ganze Zeit Sätze mit dem Bleistift unterstreichen will (Die Frisch Tagebücher! Da muß ich auch immer irgendwas unterstreichen!). Ich bin nicht so der Deutschlehrertyp und meine Bücher sollen immer ganz toll und frisch aussehen. Aber dieses Buch hat soviele kluge Sätze, wo ich nicke, wo ich erstmal drüber nachdenken muß, daß ich die alle irgendwie festhalten will, um später wieder zurückzukommen, wenn mir danach ist, um die Sätze, wenn sie anfangen, in meiner Erinnerung ein wenig zu verblassen, wieder aufzufrischen. Das Buch ist im weitesten Sinne philosophisch, es hat etwas brevierhaftes, denn man spürt, daß Willemsen die manchmal langen, manchmal kurzen Absätze zettelkastenartig gesammelt und zu guter letzt in Form gelegt hat. Die Botschaft ist nicht unbedingt eine fröhliche, es ist kein Buch, das einen in seiner Existenz bestätigt. Es hat viele Nihilistische Züge, wird dabei von schönen und intelligenten Zitaten von namhaften Autoren unterstützt, die der Autor fein rausgesucht hat. Und hinterher ist man dran gewachsen, denn man sucht nach seinem eigenen Knacks in der Biographie und denkt noch ein paar Mal über den Tod nach. Teilweise schwer zu lesen, aber die Mühe lohnt sich.

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