Profilbild von renee

renee

Posted on 21.10.2023

Suche Deborah Levy kann es einfach, „Augustblau“ ist mein zweites Buch von der Autorin, den ersten Lesegenuss aus der Feder von Deborah Levy hatte ich mit „Heiße Milche“. Und auch hier bin ich wieder fasziniert von ihrer Schreibe, von ihrer Eindringlichkeit, von ihrem Schreibzauber, dem eine ganz bestimmte Kraft innewohnt, die festhält, die in mich eindringt. Dabei ist dieses Buch thematisch jetzt nicht so der Burner. Es berührt, ja, trotz einer nicht so emotional-eindringlichen Schreibweise. Dennoch ist Elsas Sinnsuche in diesem Buch zwar interessant gestaltet, hat für mich aber etwas zu viel Schemenhaftigkeit, erscheint mir etwas zu sehr gestückelt und hat auch etwas albtraumhaftes, was mich immer wieder an „Nach einer wahren Geschichte“ von Delphine de Vigan erinnerte. Die Geschichte hat nicht wirklich etwas von der Thematik des Buches der Vigan. Dennoch zaubert mein Hirn eine Überleitung, was wahrscheinlich mit der immer wieder auftauchenden Frau zu tun hat. Vielleicht habe ich deswegen auf etwas gewartet, was ja nicht kam. Kann durchaus sein. Aber gefallen hat mir Elsas Sinnsuche ja dennoch, besonders das Ende berührt mich sehr. Trotzdem bin ich der Meinung, dass diese Geschichte etwas zu viel bruchstückhaft gezeichnet ist, eine etwas ausführlichere Gestaltung der Person Elsa der Geschichte gutgetan hätte, mich eventuell dann den fünften Stern hätte zücken lassen, denn dieser fünfte Stern war in der zweiten Hälfte definitiv vorhanden. Nur in der ersten Hälfte des Buches war dieser fünfte Stern für mich nicht erkennbar, ich hatte mehr mit dem Einsortieren der Richtung des Buches zu tun. Ist das Buch jetzt wie „Nach einer wahren Geschichte“ oder nicht? Was macht Elsa und warum? Wieso dieses Hin- und Hergeswitche? Rennt sie davon? Es ist ja gut, wenn mich ein Buch beschäftigt, ich versuche einen Charakter zu verstehen, definitiv. Aber hier war mir das ein Ticken zu viel. Dennoch schreibt Deborah Levy wunderbar, ihre Sätze lassen mich innehalten, lassen mich sinnieren, ihre Gestaltung der Geschichte ist außergewöhnlich, wie auch ihre Figuren außergewöhnlich sind. Dies war auch schon bei „Heiße Milch“ so. Deborah Levy ist eine Autorin, deren Bücher ich definitiv im Auge behalte, denn ihre Sprachkunst und auch ihre Charaktere, ihre Geschichten sind außergewöhnlich, sie verzaubern einfach. Von daher, ich möchte bald einmal sagen können, 5 Sterne von mir für Deborah Levy. Denn auch dieses Mal sind es nur 4 Sterne. Wobei 4 Sterne von mir ja aussagen, dass „Augustblau“ ein wunderschönes Buch ist, nur eben das letzte Quäntchen gefehlt hat, um mich in einen tosenden Jubel ausbrechen zu lassen.

zurück nach oben